Wasser gut, alles gut

Jeder Tropfen zählt

Die Bürger von Bengaluru erlebten unmittelbar vor ihrer Haustür die Auswirkungen der zunehmenden Verstädterung auf die Wasserressourcen. Durch das starke Bevölkerungswachstum sanken die Wasserstände, und die Wasserqualität verschlechterte sich, bevor regionale und nationale Behörden ein großes Programm zur Revitalisierung der Seen und zur Rückgewinnung von Wasser auflegten. Jetzt können die Bürger miterleben, wie die Seen wieder zum Leben erwachen. Dekanter-Zentrifugen von GEA haben dazu einen Beitrag geleistet.

Vielleicht kennen Sie die Fotos und Videos aus dem Jahr 2017 – Bilder eines stark verschmutzten Bellandur-Sees in der indischen Region Bengaluru, der buchstäblich in Flammen stand und Rauchwolken aufsteigen ließ. Mehrfach hat uns eine Reihe von Ereignissen vor Augen geführt, wie verheerend sich Bevölkerungswachstum, Verstädterung und die daraus resultierende Verschmutzung auf Wasserläufe und Wasserressourcen überall auf der Welt auswirken.

Initiativen zur Revitalisierung

Dank der Planungen und Investitionen der nationalen und regionalen Regierungen werden in den indischen Städten Hunderte von Wasseraufbereitungsanlagen gebaut. Von GEA entwickelte Technologie spielte in dieser massiven Initiative zur Abwasseraufbereitung und Säuberung von Seen und Flüssen im städtischen und ländlichen Umfeld eine Schlüsselrolle.

In den letzten Jahren wurden Dutzende der GEA environmental Decanter in neu errichteten Wasseraufbereitungsanlagen in der Region Bengaluru und der Umgebung installiert. Diese Dekanter gewinnen Millionen von Litern Wasser aus dem aufbereiteten Klärschlamm zurück. Das zurückgewonnene Wasser wird dann zur Weiterbehandlung in die Kläranlage zurückgeführt, bevor es in die Wasserläufe oder, wo möglich, nach der richtigen Aufbereitung in das Trinkwassersystem geleitet wird.

Der Sarakki See ist einer der größten Seen in Bengaluru

Raman Mehta, Vice President des GEA-Werks in Bengaluru lebt am Sarakki-See in der Stadt. Er erläutert: „Der Sarakki ist einer der größten Seen in Bengaluru. Schon immer galt der Sarakki als einer der schönsten Seen der Stadt und beherbergte eine reiche Tierwelt, darunter Tausende von Vögeln, bis er im Jahr 2012 zu schrumpfen begann und eine Verschlechterung der Wasserqualität einsetzte. Nach monatelanger Untersuchung und Forschung begannen die städtischen Behörden und die Anwohner gemeinsam mit den Arbeiten zur Revitalisierung des Sees.“

„Als Teil des behördlichen Plans zur Revitalisierung wurde am See eine Kläranlage mit einer Kapazität von 5 Millionen Litern am Tag installiert, um die Abwässer zu reinigen. In den letzten Jahren habe ich an diesem See gelebt und konnte seine allmähliche Veränderung miterleben“, so Raman weiter.

Jeder Tropfen zählt

„Während des Lockdowns nahm ich zu Hause vom Balkon meiner Wohnung aus einige Tierfotos auf und sah, wie zwei GEA Dekanter aus unserem Werk in Bengaluru in der Kläranlage von Sarakki installiert wurden. Sie bereiten dort Abwasserschlamm auf“, erklärt Raman.

„Ich war neugierig darauf, die Anlage zu besichtigen und die Maschinen zu sehen. Und mit Hilfe des Vertriebsteams, das mit dem Kundenvertreter sprach, durfte ich die Anlage dann an einem Sonntagmorgen besuchen und einige Bilder aufnehmen“, so Raman weiter.

Wasserversorgung von Bangalore

„Das ist GEA Technologie in Aktion. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der effizienten Abwasseraufbereitung und trägt so zum Erhalt der Umwelt bei. Dank des sauberen Wassers, das mit Regenwasser vermischt in den See eingeleitet wird, gedeiht der See nun prächtig und verschiedene Vogelarten kehren an den See zurück.“

Installation mit zwei GEA biosolids Decanter pro 1500

Installation mit zwei GEA biosolids Decanter pro 1500

„Die in und rund um Bengaluru herum installierten Dekanter helfen dabei, jedes Jahr fast 1,5 Milliarden Liter Wasser zurückzugewinnen. Das sind ungefähr 600 olympische Schwimmbecken.“
Dinesh Gehani, Regional Product Sales Manager APAC, Business Line Environment bei GEA

Dinesh Gehani, Regional Product Sales Manager APAC, Business Line Environment bei GEA, fügt hinzu: „Wir haben 55 GEA biosolids Decanter an Kläranlagen in Bengaluru geliefert. Die derzeit in Betrieb genommenen Dekantersysteme helfen dabei, jährlich 1,48 Milliarden Liter Wasser aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, das wieder zur Weiterverarbeitung in das System zurückgeführt und dann in die Wasserressourcen eingeleitet wird. Das entspricht dem Volumen von etwa 600 olympischen Schwimmbecken. Es wird erwartet, dass im Laufe der nächsten Jahre weitere 1,22 Milliarden Liter Wasser pro Jahr zurückgewonnen werden können. Wir glauben, dass diese praktische Anwendung die erfolgreiche Entwicklung und Nutzung der Technologien von GEA im Sinne unserer Unternehmensmaxime – „engineering for a better world“ – zeigt.“

Bevölkerungswachstum und Verstädterung führen zu Wasserverschmutzungsproblemen

Indien ist kein Einzelfall, wenn es darum geht, wie ein enormes Bevölkerungswachstum und insbesondere die Verstädterung direkt zu ernsthaften Problemen mit der Wasserverschmutzung führen können. Ein Bericht beschreibt diese Problematik so: eine rasche Verstädterung schafft zwar Möglichkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung, die Zunahme der Siedlungsabfälle bedeutet meistens jedoch eine Belastung des Wassers mit zahlreichen Schadstoffen, die von menschlichen Abwässern und Krankheitserregern bis hin zu Kunststoffen und Chemikalien reichen.

Bengaluru, die Stadt der Seen

Bengaluru liegt auf dem Deccan-Plateau in einer Höhe von etwa 940 m über dem Meeresspiegel. Auf diesem Plateau und dessen Talsystem haben sich im Laufe der Zeit etwa 1.000 Süßwasserseen in der Region gebildet. 183 dieser Seen liegen in der 1400 km2 großen Region, die heute das moderne Bengaluru und sein Umland bildet. 

Viele dieser Seen waren natürliche Zufluchtsorte für einheimische und durchziehende Wildtiere und stellten traditionell wichtige Orte für religiöse Aktivitäten und Freizeitgestaltung auf und am Wasser dar. Außerdem wurden sie als Trinkwasserquellen genutzt. 

Seit den frühen 1990er Jahren hat die zunehmende Verstädterung – angeführt vom massiven Wachstum der IT-Industrie – zu einem enormen Anstieg der Stadtbevölkerung geführt. Aufgrund des enormen Bedarfs an Süßwasser und einer unzureichenden Infrastruktur zur Aufbereitung der anfallenden Abwässer, die über das natürliche Gefälle des Talsystems zu den Kläranlagen transportiert werden, gelangte die Verschmutzung in die miteinander verbundenen Seen und Bäche der Stadt und erreichte ein untragbares Ausmaß. Die ehemals vorhandene Tierwelt verschwand, der Wasserstand sank und die Seen waren nicht mehr für menschliche Aktivitäten geeignet.

Bengaluru wird täglich mit 1400 Millionen Liter Wasser aus vier Stufen des Kaveri-Flusses versorgt, der etwa 100 km von Bengaluru entfernt liegt, und das mit einer Reihe von 2000-PS-Pumpen auf eine Höhe von fast 540 Metern gebracht wird. Das Wasser wird zunächst durch die Kläranlage des Flusses geleitet und dann in drei Stufen bis in die Stadt gepumpt. Zusätzlich werden weitere 400 Millionen Liter Wasser aus Bohrbrunnen und sauberem Seewasser gewonnen. Insgesamt werden also rund 1800 Millionen Liter Wasser für die Stadt erzeugt.

Panorama von Bangalore

„Die Bemühungen um die Revitalisierung des Bengaluru-Sees sind und bleiben ein gewaltiges Unterfangen. Mehr als 50 Prozent der Seen der Stadt werden jetzt aufbereitet und weitere Kläranlagen sind geplant, gebaut und bereits in Betrieb genommen.“ V. C. Kumar, Additional Chief Engineer (pensioniert) des Bengaluru Water Supply & Sewerage Board (BWSSB)

V. C. Kumar, Additional Chief Engineer (pensioniert) des Bangalore Water Supply & Sewerage Board (BWSSB), erklärt: „Die bereits in den 1990er Jahren begonnene Revitalisierung des Bengaluru-Sees ist und bleibt ein gewaltiges Unterfangen. Das Programm wird größtenteils von der nationalen Regierung und regionalen Körperschaften finanziert, umfasst aber auch privat-öffentliche Partnerschaften. In der Stadt und dem Umland wurden bereits 33 Kläranlagen mit einer Kapazität von mehr als 1370 Millionen Liter täglich errichtet, drei weitere Anlagen mit einer Kapazität von 167 Millionen Liter täglich sind im Bau. 14 kleinere Kläranlagen mit einer Kapazität von etwa 124 Millionen Liter täglich sind in unterschiedlichen Fertigstellungsstufen, so dass die Kapazität zur Abwasseraufbereitung innerhalb des nächsten Jahres etwa 1663 Millionen Liter täglich erreichen wird. Derzeit werden insgesamt 95 der 183 Seen der Stadt aufbereitet, und weitere Kläranlagen befinden sich in Planung, Bau und Inbetriebnahme.“

Kläranlage Sarakki mit einer Kapazität von täglich 5 Millionen Litern

Kläranlage Sarakki mit einer Kapazität von täglich 5 Millionen Litern

Investitionen in den Bau von Kläranlagen

Diese Entwicklung vollzieht sich in ganz Indien. In einem kürzlich veröffentlichter CPCB-Bericht (National Inventory of Treatment Plants) heißt es, dass im gesamten Land immer noch Kapazitäten von täglich 40.000 Millionen Liter für sauberes Wasser fehlen und dass landesweit nur 30 % der Abwässer aufbereitet werden. Ziel ist es, innerhalb weniger Jahre landesweit 90 % der Abwässer zu reinigen, und dies nicht nur in den Großstädten, sondern auch in kleineren Städten und Dörfern. Die Finanzierung erfolgt durch die indische Regierung und die regionalen Bundesstaaten, zusammen mit externen, internationalen Investitionsprogrammen, die den Bau von Kläranlagen im ganzen Land unterstützen.

Dekanter-Zentrifugen werden in der letzten, tertiären Stufe des Wasseraufbereitungsprozesses eingesetzt, nach der primären und sekundären biologischen Aufbereitung. Durch den Einsatz der Zentrifugen können Millionen von Litern biologisch aufbereiteten Abwassers zurückgewonnen, recycelt und wiederaufbereitet werden, bevor sie direkt in Seen und andere Wasserläufe eingeleitet werden.

„Dank der GEA Dekanter wird aus dem Prozessschlamm wertvolles Wasser zurückgewonnen.“
V. S. Narayanan, Umweltprojektmanager & Berater

V. S. Narayanan, erfahrener Umweltprojektmanager und Berater verschiedener Ingenieurbüros, betont die Bedeutung von Dekanterzentrifugen für die Wasserrückgewinnung: „In einer neueren Initiative werden Projekte, die mit der Revitalisierung von Seen in und um Bengaluru begannen, nun auf den Bau von Kläranlagen zur Reinigung der Wasserläufe ausgeweitet, die direkt durch die Stadt fließen. Das Ziel ist es, Wasserläufe so weit zu reinigen, dass sie für Bootssport und andere Freizeitaktivitäten genutzt werden können. Die Reinigungs- und Umweltschutzbemühungen profitieren in hohem Maße von der Möglichkeit, Wasser mit Hilfe der Zentrifugentechnologie zurückzugewinnen. Die Umweltbehörde des Bundesstaates Karnataka schrieb als erste im Land vor, dass auch kleinere Wasseraufbereitungsanlagen mit einer Kapazität von weniger als 500.000 Litern pro Tag mit Dekanterzentrifugen ausgestattet sein müssen. Dank der GEA Dekanter wird aus dem Prozessschlamm wertvolles Wasser zurückgewonnen.

GEA Produktionsstätte Bengaluru

GEA unterhält eine Produktionsstätte auf seinem Mehrzweck-Campus-in Bengaluru, die verschiedene Industriezweige beliefert und die globalen GEA Qualitätsstandards anwendet. GEA Dekanter-Zentrifugen werden vor Ort hergestellt und unterstützen die behördlichen Programme zur Revitalisierung von Seen und anderen Gewässern durch hochmoderne Zentrifugentechnologien. GEA setzt sein Expertenwissen ein, um seine geschätzten Kunden mit seiner lokalen Präsenz zu unterstützen. Unsere Experten in der Region sind immer zur Stelle, um Installation, Inbetriebnahme und den täglichen Betrieb zu unterstützen.

GEA environmental Decanter lines - safeguarding our resources.

Vidhana Soudha Bangalore

Bengaluru, Hauptstadt von Karnataka

Bengaluru ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka. Bengaluru wird auch als das Silicon Valley Indiens bezeichnet und hatte im Jahr 2017 in ihrem Großraum schätzungsweise 12,34 Millionen Einwohner. Ihre Bevölkerungsdichte ist in nur 10 Jahren um 47 % gestiegen. Bengaluru ist jetzt die 24. bevölkerungsreichste Stadt der Welt.
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