Ölbohrturm-Ansicht
Bohrplattformen und Bohrschiffe stellen besondere Anforderungen an die Verarbeitung von Bilgenwasser und Bohrschlamm. Die Plattformen und Schiffe sind im Prinzip zweigeteilt. Im Großen und Ganzen ist es nötig, Wasser aufzubereiten, das dem Bilgenwasser bei normalen Schiffen entspricht und das mit den entsprechenden Maßnahmen aufbereitet werden kann. Die erprobten und getesteten Bilgenwasser-Abscheider von GEA sind für diesen Zweck geeignet; zur Zeit werden sie in Hunderten von Anwendungen auf allen Arten von Schiffen eingesetzt.
Die Herausforderung auf Bohrdecks ist etwas anders. Beim Auswechseln von Bohrrohren fallen große Mengen Bohrschlamm mit einem sehr hohen Feststoffgehalt an Deck an. Das Drainagewasser stellt bei der Verarbeitung die größte Herausforderung dar. Die Zusammensetzung des Drainagewasser variiert erheblich. Normale Verarbeitungsanlagen für Bilgenwasser sind für diesen Zweck nicht geeignet. In diesem Fall besteht eine gute Lösung darin, eine Kombination aus einem Upstream-Dekanter, der grobe Feststoffe entfernt, und einem Downstream-Abscheider einzusetzen. Es versteht sich von selbst, dass dieses komplette System mit ATEX-Explosionsschutz ausgelegt werden muss. Die Kombination von Dekanter und Abscheider hat bereits ihren Wert unter Beweis gestellt. Die erforderliche MARPOL-Zahl von unter 15 Teilen per Million Öl im Wasser ist zuverlässig und konstant. Bohrgesellschaften haben diese Technologie von GEA bereits bei vielen Gelegenheiten in der Vergangenheit zum Bau neuer Plattformen und Bohrschiffe oder für Nachrüstungen von Equipment genutzt.
Die Erfahrung, die mit dem Kombinationssystem Dekanter/Abscheider gewonnen werden konnte, wurde von GEA in Verbindung mit den Bohrgesellschaften und Schiffswerten eingesetzt, um das Drainagesystem für die Bohrdecks weiter zu entwickeln. Der Einsatz eines vorgeschalteten Ölaufsaugtanks war eine gute Lösung für die Vorab-Abscheidung sehr großer Partikel wie Steine, Getränkedosen und Schwebstoffe.
Für das Schwermetall Barit (Bariumsulfat) ist eine Sonderbehandlung aufgrund der spezifischen Mindestdichte von 4.20 g/cm3 nötig. Das vergleichsweise kostspielige Barit wird an Bord zum Bohrschlamm dazu gegeben, damit dieser sich verdickt. Dieses seltene und wertvolle Mineral wäre zusammen mit dem getrockneten Bohrschlamm entsorgt worden, wenn keine separate Fällung möglich wäre. Allerdings ist es viel zu kostbar. Um Barit rückgewinnen zu können, damit es dem Bohrschlamm erneut zugegeben werden kann, hat GEA die Möglichkeit entwickelt, dem Abscheidungs-Dekanter einen speziellen Klassierdekanter vorzuschalten. Dieser Spezial-Dekanter entfernt nur sehr schwere Feststoffe aus dem Schlamm. Für diese Anwendung wird ein rigMaster CF 4000 von GEA aus der neuen ecoforce Dekantergeneration verwendet - der viele Vorteile wie einen robusten Betrieb und maximale Verfügbarkeit, hohe Durchsatzleistungen, einen exzellenten Wirkungsgrad in der Abscheidung und einen geringen Energieverbrauch aufweist. Diese Abscheidung von Barit wird zur Zeit auch von verschiedenen Bohrgesellschaften genutzt.
Die Zusammensetzung variiert erheblich