16 Feb 2018
Im Fokus der Betreiber lagen vor allem die Buttereien als zentrales Standbein ihrer Unternehmen. Eine erhöhte Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit durch Produktdifferenzierung entsprechend der wichtigen Absatzmärkte der ehemaligen GUS-Staaten war hier das übergeordnete Ziel. In der Praxis sollte dafür in erster Linie die laufende Produktion von Butter mit 82 Prozent Fettgehalt erweitert werden. Darüber hinaus wird von Verbrauchern zunehmend Butter mit reduziertem Fettgehalt (auch als Dreiviertelbutter bzw. Bauernbutter bekannt) nachgefragt. Entsprechend sollte die Produktion auch in diesem Bereich ausgebaut werden. In Frage kam hier eine Prozesslinie für minimal 1.000 kg und maximal 3.000 kg Butter pro Stunde. Als Partner für diese ambitionierten Projekte wählten die beiden Betriebe die Molkerei-Experten der GEA.
Das GEA Projektteam löste die Aufgabe mit modernsten Butterungsmaschinen der Typenreihe BUE, die nach dem kontinuierlichen Fritz/Eisenreich-Verfahren arbeiten und mit denen auch ein „Überbuttern“ mit einem drosselbaren Rahmzulauf sowie einer wählbar höheren Schlägerdrehzahl möglich ist. Außerdem verfügen die nach modernsten hygienischen und ökonomischen Gesichtspunkten entwickelten Anlagen im Gegensatz zu den alten Butterungslinien über eine Buttermilchzirkulation mit Kühlkreislauf. Dieser besteht aus Buttermilchpumpen, Kühler und Tank. Letzterer steht für die Anlage zusätzlich als Anbindung für den Reinigungskreislauf zur Verfügung – ein weiterer Vorteil für Betriebe, die keine separate CIP-Anlage installieren können.
Alternativ ist auch ein Zudosieren mit Speiseöl möglich, welches einen Teil des Milchrahms ersetzen kann bzw. die Basis für die Herstellung fettreduzierter Buttersorten bietet – eine wirtschaftlich attraktive Erweiterung der Produktpalette.
Die Verfügbarkeit wurde ebenfalls erhöht: Mit den Anlagen kann nun bis zu 72 Stunden kontinuierlich gebuttert werden, bevor der erste Reinigungsprozess ansteht. Auch die Energieeffizienz setzt Maßstäbe, denn die Antriebsleistung wurde erheblich reduziert und somit auch der Energieverbrauch. Die Prozesslinien sind als Komplettlösungen konzipiert und umfassen neben der neusten Generation von Butterungsmaschinen alle weiteren Komponenten, welche für die wirtschaftliche Herstellung hochwertiger Butterqualitäten nötig sind.
Der hier ausgewählte Liefer- und Leistungsumfang wurde mittlerweile erfolgreich als Standard für kleine und mittlere Anlagen (bis zu drei Tonnen Stundenleistung) bei GEA festgelegt. Hierbei sind Ersatz – und Neuinvestitionen in Osteuropa und Asien im Fokus. Bei den dortigen Molkereien besteht kurz- bis mittelfristig noch ein erheblicher Modernisierungs- und Investitionsbedarf. Ein beträchtlicher Teil dieser Milchverarbeitungsbetriebe sind in Bezug auf die Produktionsgröße unzureichend ausgelegt. Die zu geringen Verarbeitungskapazitäten pro Standort machen es meist unmöglich, auf rentable Produktionsmengen zu kommen – die Kosten je Einheit sind schlicht zu hoch. Zusätzlich verschärfen die mittlerweile auch dort stetig steigenden gesetzlichen Hygieneanforderungen den Kostendruck der Betriebe. Deshalb können viele der Milchverarbeiter, die zum Teil noch mit stark überalterten Anlagen aus sowjetischer Produktion arbeiten, nicht mit den technisch bestens ausgestatteten Importeuren von Milcherzeugnissen mithalten – weder beim Preis, noch bei Qualität und Sortimentsbreite und -tiefe.
Mit dem GEA Butterungsverfahren kann sich das ändern: Ausgestattet mit dieser Prozesslinie, können Molkereibetreiber hochflexibel auf verfügbare Rohmilch- und Rahmangebote sowie sich ändernde Marktbedürfnisse reagieren – mit besten Produktqualitäten und rentablen Betriebskosten.