11.12. 2024

Wie ein digitales Melkkarussell eine nachhaltige Milchviehhaltung unterstützt

Wie führt man einen Milchviehbetrieb in die nächste Generation und sorgt gleichzeitig für eine nachhaltige Zukunft, für das Wohl der Tiere und für die Bewältigung der zunehmenden Komplexität des Betriebs? Diese Frage stellen sich fast alle Milchbauern weltweit. Die Familie Hanenberg aus den Niederlanden hat sich für moderne Technologie und Digitalisierung entschieden, um ihre Zukunft zu sichern. Die Brüder Teun und Joris Hanenberg bewirtschaften einen Betrieb mit 280 Kühen. Die Investition in moderne Geräte war für sie eine wichtige Motivation, um den Grundstein für eine bäuerliche Zukunft auch für ihre Kinder zu legen.

Teun und Joris Hanenberg sind beide mit Leib und Seele Milchviehhalter. Die Brüder sind auf dem elterlichen Hof aufgewachsen, haben sich schon früh für diesen Beruf entschieden und beschlossen, den Betrieb zu übernehmen und den Lebensunterhalt für ihre Familien zu verdienen. Es war klar, dass der alte Side-by-Side-Melkstand ihre Anforderungen an Arbeitseffizienz und Komfort für Melker und Kühe nicht erfüllen würde. Eine Investition in Automatisierung und Digitalisierung würde den Weg in eine produktive und nachhaltige Zukunft ebnen und gleichzeitig ein glückliches Familienleben ermöglichen. 

Die Hanenbergs mussten nicht erst überzeugt werden, dass es sich lohnt, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, indem sie qualitativ hochwertige Milch liefern, ihren Tieren ein gesundes Umfeld bieten und die Umweltauswirkungen der Milchwirtschaft durch den Einsatz modernster Technologie verringern. Gemeinsam mit ihren Familien und ihrer Melkerin Jenneke beschlossen sie, die finanzielle Belastung auf sich zu nehmen und in neue Melkstände mit digitaler Technologie für das Melken und Herdenmanagement zu investieren.

Rund zweieinhalb Jahre dauerte die Planung der neuen Melkstände. Gemeinsam mit einem Team von GEA Experten aus den Bereichen Stallbau, Produktentwicklung, Service, Herdenmanagement und Melken sowie ihrem lokalen GEA Händler entwickelte die Familie ihre Idee eines zunehmend nachhaltigen Melkbetriebs: Arbeitskomfort und Flexibilität bei hohem Tierwohl und wirtschaftlicher Rentabilität, aber auch niedrige Betriebskosten durch intelligentes Energiemanagement.

Hocheffizient für nachhaltiges Melken

Heute dreht sich ein Melkkarussell der neuesten Generation, der GEA DairyRotor T8600, ausgestattet mit GEA DigiTron Melksteuergeräten, langsam im Kreis. Dreimal täglich werden die Kühe in einer stressfreien und geräumigen Umgebung gemolken. Das Herdenmanagementsystem DairyNet überwacht permanent das Wohlbefinden der Kühe und die Effizienz des Betriebs. Vor dem Melken unterstützen die Mitarbeiter mit GEA FutureCow eine zuverlässige und gleichmäßige Zitzenvorbereitung.

Intelligente Informationen für fundierte Entscheidungen

Rückblickend sieht Teun Hanenberg die Entwicklung in seinem Betrieb sehr positiv. Die Kühe haben sich schnell an die neue Umgebung gewöhnt und wirken entspannt auf der komfortablen, kuhfreundlich gestalteten Plattform. Und die Menschen auch. Obwohl die Herde nun dreimal statt zweimal täglich gemolken wird, hat sich die absolute Melkzeit durch optimierte Verfahren und schnellere Arbeitsabläufe um 1,5 Stunden verkürzt. Diese Zeit kann flexibler für andere Aufgaben genutzt werden und befreit die Familie von langwierigen Alltagsroutinen.

Eine dieser anderen Aufgaben ist das richtige Herdenmanagement. Was Teun Hanenberg am Herdenmanagementsystem GEA DairyNet schätzt, ist der ständige Überblick über das Wohlergehen der Kühe und über den Gesamtbetrieb. Im Hintergrund sammelt das System wichtige Informationen über die Milchproduktion und nutzt dann digitales Fachwissen, um die Daten zu kombinieren und zu interpretieren, um die richtigen Managemententscheidungen zu fällen. Für das Hanenberg-Team ist dies der Schlüssel, um fundierte Maßnahmen für ihre Kühe zu treffen und die hohe Qualität ihrer Milch zu erhalten. 

Laut Daten von Statista (siehe Link unten) ist der globale Markt für Farm-Management-Software und Datenanalyse in den letzten Jahren um etwa 17 % CAGR (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate) gewachsen und wird dies auch weiterhin tun. Es gibt einen klaren Zusammenhang mit der wachsenden Größe der Milchviehherden. Auch wenn die Melker mehrmals täglich bei ihren Kühen sind, sind moderne Herdenmanagementsysteme eine große Hilfe für die Landwirte. 

Noch wichtiger ist, dass die Geräte auf dem Hof, insbesondere der Melkstand, mit einer digitalen Infrastruktur ausgestattet sind. Hanenberg schätzt die Möglichkeit, sich an zukünftige Entwicklungen wie neue Sensoren oder neue Algorithmen an den Maschinen oder neue Kuh-, Herden- oder Melkdaten anpassen zu können. Er ist überzeugt, dass die digitale Technik ihn bei immer mehr Aufgaben in seinem Betrieb unterstützen wird. 

Zurück zur nächsten Melkschicht: Melkerin Jenneke hat alles für die Kühe vorbereitet. Da sie alles direkt zur Hand hat, genießt sie ihren Arbeitsplatz wie nie zuvor. Das ergonomische und innovative Design des Melkstandes ist ein klares Plus. Sie lächelt, wenn Nachbarn nach ihrer Arbeit auf dem „Raumschiff“ fragen, das mit bunten Knöpfen und blinkenden Lichtern die Bedienung erleichtert. 

Mehr als die Hälfte der Arbeit auf deutschen Höfen, einschließlich der Saisonarbeit, wird von Lohnarbeitskräften erledigt. In Zeiten von Arbeitskräftemangel und unterschiedlichen Qualifikationen ist es wichtig, dass der Stand der Technik und die Digitalisierung die Mitarbeitenden in einem Melkkarussell nicht überfordern. Das System muss auch ohne Sprachkenntnisse verständlich sein. Symbole, Knöpfe, Signale und Farben erleichtern die Arbeit und reduzieren den Schulungsaufwand. Michael Strotmann, Produktmanager für konventionelle Melksysteme bei GEA, half bei der Entwicklung eines Systems, das Menschen intuitiv verstehen. Ein fundamentaler Aspekt des Systems ist es, den Prozess zu kontrollieren und bei kritischen Ereignissen die richtigen Warnmeldungen zu erhalten. Es war wichtig, nicht zu sehr zu technisieren, sondern sicherzustellen, dass es ein moderner Melkstand wird, der die Bedürfnisse der nächsten Generation von Milchbauern in Bezug auf Benutzerfreundlichkeit, Service und Handhabung erfüllt.

Während die Kühe zum Melken anstehen, beginnt sich das Raumschiff zu drehen, und Teun und Joris Hardenberg können sich anderen Aufgaben auf dem Hof widmen.
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