05 Jun 2015
Convenience Food dürfte auch in Zukunft ein Schlüsselfaktor bleiben, und die zunehmende Beachtung von Gesundheit und Wohlbefinden definiert Fertiggerichte und Snacks neu.
Der Convenience-Food-Sektor konnte in den vergangenen Jahren ein signifikantes Wachstum verzeichnen, das nicht nur eine stärkere Betonung auf Produktionsstandards und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften setzte, sondern auch das Kaufverhalten der Verbraucher beeinflusst hat. In Industrie- wie auch in Entwicklungsländern gelten strenge Vorschriften hinsichtlich der Kennzeichnung und Herstellung von Fertiggerichten. Und mit der zunehmenden Zahl berufstätiger Frauen steigt die Nachfrage nach Convenience-Produkten, vor allem in Schwellenländern. Weitere Schlüsselfaktoren sind ein zunehmend hektischerer Alltag und eine alternde Weltbevölkerung. Der Verbraucher von heute achtet auf die Merkmale Wert, Komfort, Vertrauen und Technologie.
Mit der Ausdehnung der globalen Vertriebskanäle und der zunehmenden Nachfrage der Verbraucher nach Fertiggerichten haben vor allem in den BRICS und MENA-Märkten zahlreiche multinationale Unternehmen eine Vielzahl an Strategien angewendet, um den Markt für Convenience-Produkte in neuen Regionen zu etablieren und auszubauen. Der entscheidende Faktor für einen langfristigen Erfolg ist jedoch, dass ein Produkt den Geschmack der lokalen Verbraucher trifft und zum richtigen Preis angeboten wird.
Soziale und wirtschaftliche Veränderungen als weitere Wachstumsfaktoren. Gesellschaftliche Veränderungen wie kleinere Haushalte, längere Arbeitszeiten und die Verringerung der Lebensmittelverschwendung begünstigen ebenfalls den Markt für Convenience-Produkte, da die Verbraucher häufiger, dafür jedoch jeweils umso weniger einkaufen.
Der moderne Lifestyle in den Metropolen verlangt nach einer breiten Auswahl verarbeiteter Lebensmittel, die schnell und einfach zuzubereiten sind und auf nachhaltige Weise nahrhafte Alternativen darstellen - das ist zu einem Haupt-Antriebsfaktor der Branche geworden. Da die Urbanisierung weiter zunimmt, ist inzwischen jeder Zweite der sieben Milliarden Menschen der Welt ein Stadtbewohner (die mehr als 70 % der globalen Treibhausgasemissionen verursachen). Leider hat sich mit Bevölkerungswachstum, höherem Pro-Kopf-Einkommen und mehr Erwachsenen in Vollzeitbeschäftigung auch ein weiterer weltweiter Trend verstärkt - das globale Problem der Fettleibigkeit.
Laut Weltgesundheitsorganisation hat sich der Anteil der stark übergewichtigen Personen seit 1980 nahezu verdoppelt. Ca. 65 % der Weltbevölkerung lebt inzwischen in Ländern, in denen mehr Menschen an Übergewicht und Fettleibigkeit statt an Mangelernährung sterben. Durch Fettleibigkeit erhöht sich die Gefahr verschiedener gefährlicher Erkrankungen einschließlich Arteriosklerose, Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt.
Fast-Food wird oft mit ungesundem Essverhalten gleichgesetzt; allerdings bedeutet schnelles Essen nicht unbedingt fettes Essen. Daher ist es etwas unfair und nicht zutreffend, grundsätzlich alle Convenience-Produkte als ungesund einzustufen. Diese Aussage unterschlägt das breite Angebot nahrhafter Nahrungsmittel von verpackten Früchten, Gemüse und Salaten bis hin zu kalorienarmen Mahlzeiten und Gesundheitsgetränken. Und die Nachfrage nach diesen Produkten wächst ständig. Außerdem haben Untersuchungen ergeben, dass die Verbraucher bereit sind, einen höheren Preis zu zahlen, wenn sie dafür Qualitäts-Convenience-Produkte mit gesundheitlichem Nutzen erhalten. Gesunde Convenience-Lebensmittel, die reich an Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen, Probiotika und Omega-3-Fettsäuren sind, liegen zunehmend im Trend.
Der jüngst veröffentliche Bericht „Ein Blick in die Zukunft der Ernährung“ prognostiziert für den Konsum von kalorienarmen Lebensmitteln einen Anstieg von 18 % und für die Nachfrage nach Snack-Riegeln, Joghurt und Obst einen 16 %-igen Anstieg. Die Untersuchungen zeigen, dass die älter werdende Bevölkerung hinter diesem Trend steht. Ältere Menschen, die gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Herzerkrankungen und Bluthochdruck haben und den ärztlichen Rat erhalten, ihre Essgewohnheiten zu verbessern, tendieren dazu, mehr Obst und Gemüse essen. Auch die Kampagnen bekannter Starköche, die sich für ein qualitativ hochwertigeres Schulessen engagieren, zielen in Richtung einer gesünderen Ernährung. Zudem zwingen die Regierungen die Nahrungsmittelhersteller dazu, weniger Salz, Zucker und Fett in ihren Produkten zu verwenden.
Heute müssen sich Hersteller der Herausforderung stellen, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass ihre Produkte entscheidende Vorteile bieten, die deutlich über Zeitersparnis und praktische Handhabung hinausgehen. Laut einer Untersuchung „achten Verbraucher darauf, besser einzukaufen, aus dem Wunsch nach authentischen Produkten mit mehr Sinngehalt. In der Tat erklärt fast die Hälfte aller Verbraucher, dass Produkte, die als authentisch, hausgemacht oder mit echten Zutaten hergestellt vermarktet werden, ihre Lebensmittel- und Getränkewahl stark beeinflussen.
GEA konstruiert und fertigt Anlagen für die Herstellung, das Marinieren, die Verarbeitung sowie das Portionieren und Verpacken von Lebensmitteln und unterstützt seine Kunden aktiv, diese Nachfrage zu befriedigen. Robert Schmiehusen, Leiter der Abteilung Produkt und Technologie betont: „Salz, Fett und Zucker sorgen im Allgemeinen für den Geschmack. Wenn wir sie herausnehmen, was verwenden wir dann stattdessen? Wenn Sie Zutaten ersetzen, hat das Auswirkungen darauf, wie die Maschinen die Produkte handhaben, und damit auch auf ihre Haltbarkeitsdauer und den Preis.“
Die Technikspezialisten des GEA Kundenservice setzen ihre Ausrüstung und ihr Anwendungs-Know-how ein, um Kunden dabei zu unterstützen, gesunde Änderungen ihrer Rezepturen auf eine Art und Weise vorzunehmen, mit der sie weiterhin profitabel bleiben. Das GEA Test-Center in den Niederlanden ermöglicht Kunden und Lieferanten von Zutaten, unterschiedliche Verfahren zu testen. „Wir verfügen zum Beispiel über ein Kochgerät, das einen Luftstrom mit hoher Geschwindigkeit verwendet, um Lebensmittel ohne Brateinrichtung zu braten“, sagt Schmiehusen. „Das Test-Center hat auch einen unserer Coatings-Lieferanten dabei unterstützt, auf einen Heißluftofen statt einer Brateinrichtung für das Coaten von Lebensmitteln umzustellen und auf diese Weise fettärmere, gesündere Produkte zu erzeugen.
Weitere GEA Technologien betreffen die Hochdruckhomogenisation, die ein wichtiger Schritt in der Verarbeitung von Getränken, Soßen und andere flüssigen Produkten sind. Durch Die Reduzierung und Standardisierung der Teilchengrößen sorgt die Homogenisierung für ein stabiles Produkt und verbessert Textur sowie Geschmack. Mit GEA Separatoren wird ESL-Milch (extended shelf-life = verlängerte Haltbarkeit) hergestellt, die vor dem Pasteurisieren eine um 90 % verringerte Keimzahl aufweist. Diese Niedrigenergie-Lösung ergibt ein Produkt mit demselben Vitamingehalt wie herkömmliche Frischmilch mit einer Haltbarkeit von mindestens 21 Tagen. GEA Gefriertrockner helfen, die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern, indem sie Tiefkühlkost unter Vakuum trocknen, so dass das Eis verdampft. Mit diesem Verfahren behalten die Produkte ihre Form, ihren Geschmack und ihren Nährstoffgehalt, haben ein geringes Gewicht und sind leicht zu transportieren. Und schließlich bietet die GEA Refrigeration Technologies innovative Gefrier- und Kältetechnik für die gesamte Produktion, den Transport und die Lagerung von Lebensmitteln.
GEA weiß, dass Kunden für Produktwechsel in der Herstellung eine möglichst hohe Flexibilität anstreben und ihre Verpackungssysteme in der Lage sein müssen, diese Anforderung zu erfüllen. Da pulverförmige Produkte weltweit vertrieben und oft über einen längeren Zeitraum gelagert werden, besteht eine konkrete Gefahr der Qualitätsminderung, die die Nutzungsdauer des Produktes einschränkt. Seit über 20 Jahren beliefert GEA seine Kunden in der Lebensmittel- und Milchindustrie mit Gasverpackungstechnik, um Logistik, Lagerung und Versand ihrer wertvollen Pulverprodukte problemlos zu handhaben.
Mit einem Gemisch aus Stickstoff und Kohlendioxid, das vor dem Verschließen des Beutels das Produkt umgibt, lässt sich die Haltbarkeit auf mehrere Jahre erhöhen. Damit ist diese Technik die optimale Lösung für Unternehmen, die große Produktmengen passend zu ihrem Herstellungszyklus lagern oder weltweit die Chancen einer saisonalen Nachfrage und Preisentwicklung nutzen möchten.
„Indem wir die Zubereitung gesünderer Nahrung unterstützen, leisten wir einen Beitrag zur allgemeinen Gesundheit der Weltbevölkerung - und erklärtermaßen ist dies ein "Engineering für eine bessere Welt“, schließt Schmiehusen.
Von der Zubereitung bis zur Verpackung