Fachpressemitteilung
18 Sep 2018
UTE Suape II ist Brasiliens größtes Öl-betriebenes Wärmekraftwerk, eines von sechs von Suape Energia. Der kommerzielle Betrieb wurde im Januar 2013 aufgenommen. Ein Großteil der gesamten brasilianischen Energie stammt aus Wasserkraftwerken und einer breiten Palette von erneuerbaren Energiequellen. Um den gesamten Strombedarf der 200 Millionen Menschen zu decken, ist es jedoch notwendig, die Stromerzeugung des Landes durch Atom-, Gas-, Kohle- und Öltechnologie zu ergänzen. Obwohl die Öl- und Dieselkraftwerke ursprünglich, in Zeiten der Wasserknappheit, werden sie nun dauerhaft betrieben, um die Nachfrage zu decken
Für Suape Energia ist es wichtig, den ökologischen Fußabdruck der Anlage so gering wie möglich zu halten. Seit 2008 liefert GEA Aufbereitungssysteme zur Aufbereitung von Kraftstoff und Schmieröl für die Generator-Motoren des Unternehmens. „Schweröle sind oft mit Wasser und Feststoffen verunreinigt", erklärt Projektleiter Alexandre Venceslau von Suape Energie. „Seit 2008 werden bei uns GEA Separatoren eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Reinheit und Viskosität des Kraftstoffs den Anforderungen der Motoren entspricht. Dies gewährleistet eine optimale Reinigung von Kraftstoff und Schmierölen und schützt die Motoren vor Verschleiß, Leistungsverlusten und Ausfällen“, so Venceslau.
Bei UTE Suape II wird nun eine ähnliche Technologie eingesetzt, um die von den Motoren produzierte Ölschlämme (Slop Oil) monatlich zu behandeln. In jedem ölgefeuerten Kraftwerk fällt mit Ölrückständen verunreinigter Schlamm an. Die Entsorgungskosten sind hoch. Die UTE Suape II-Anlage behandelt cirka 2,12 kg Ölrückstände pro erzeugtem Megawatt.
„Die Slop-Ölverarbeitung war ein Problem", erklärt Venceslau. „Wir haben es extern verarbeiten lassen. Das war weder finanziell noch ökologisch akzeptabel, deshalb haben wir ein Projekt ins Leben gerufen, um die Abfälle selbst zu entsorgen. Da wir bereits GEA Separatoren einsetzen, haben wir uns natürlich wieder an das Unternehmen gewandt“, so der Projektleiter.
Der Ansatz der GEA bestand darin, zunächst die von der Anlage produzierten Slop-Öle zu analysieren, um die am besten geeignete Behandlungsmethode zu ermitteln. Es war wichtig, den Wasser- und Feststoffgehalt im Öl zu bestimmen, damit die Zentrifuge entsprechend ausgelegt werden konnte. Diese Tests wurden im GEA Process Test Center (PTC) in Oelde durchgeführt. Hier wurden Produktproben analysiert, Maschinentypen ausgewählt und Pilotversuche unter realen Bedingungen durchgeführt. Das PTC führt auch Factory Acceptance Tests (FAT) durch, unterstützt die Prozessentwicklung, optimiert bestehende Prozesse, nimmt Testeinrichtungen in Betrieb und stellt Test- und Leihmaschinen zur Verfügung. Die GEA Techniker im PTC können sogar eine Schätzung der zu erwartenden Investitionskosten für die Entwicklung neuer Verfahren abgeben.
GEA hat seinen Separator Typ OSE 80, der bis zu 2.300 Liter Ölschlamm pro Stunde verarbeiten kann, als den am besten geeigneten für diese Aufgabe identifiziert. Die Maschine wurde modifiziert, um den Raum für das Sammeln von Feststoffen zu vergrößern und damit die Anzahl der Feststoffauswürfe pro Stunde zu reduzieren. Da jeder Auswurf etwas Öl freisetzt, half diese Anpassung, die Produktverluste auf ein Minimum zu reduzieren.
„Dieser Ansatz hat uns besonders gut gefallen. GEA hat die Maschine mit Hilfe einer fundierten Analyse an unsere individuellen Bedürfnisse angepasst und nicht nur ein Produkt von der Stange geliefert“, so Alexandre Venceslau.
Die neue Anlage läuft seit Anfang 2017 und die Ergebnisse sind beeindruckend. Der Restwassergehalt des gewonnenen Öls liegt bei <0,3 Prozent, so dass es als Brennstoff recycelt und auf dem freien Markt zu einem Durchschnittspreis von BRL 0,67 pro kg verkauft werden kann. „In nur neun Monaten haben wir BRL 350,000 bei den Ölverkäufen erreicht", sagte Alexandre.
Sandro Roberto da Silva war der GEA Account Manager für das Projekt. Das aus dem Schlamm zurückgewonnene Wasser sei für den Einsatz innerhalb der Anlage zu Reinigungszwecken geeignet, was den Gesamtwasserverbrauch der Anlage deutlich reduziere. „Das bedeutet eine beträchtliche Wassermenge pro Monat, die dem Unternehmen Geld spart und einen großen Nutzen für die Umwelt und die lokale Gemeinschaft bringt", erklärt er.
Anstatt die gesamte Menge des dabei anfallenden Slop-Öls zu entsorgen, muss Suape Energia nun dafür bezahlen, nur die Feststoffe zu entfernen. Dadurch konnte die Gesamtmenge um 70 Prozent auf nur noch 270 Tonnen pro Monat reduziert werden, was nur noch zwei Lkw pro Woche erfordert (im Vergleich zu sieben zuvor). Durch die kombinierten Einsparungen bei Wasserverbrauch und Entsorgungskosten, die zu den Erlösen aus dem Ölverkauf hinzukamen, konnte die vertraglich festgelegte Amortisation in nur vier Monaten erreicht werden.
Suape Energia investiert bereits, um das gewonnene Öl noch besser zu nutzen. Statt das Öl zu verkaufen, will das Unternehmen sein eigenes Heizsystem anpassen, um die Anlage mit eigenem Öl beheizen zu können. Im Stillstand verbraucht das Kraftwerk 275 Liter Öl pro Stunde allein zum Heizen. Die Umrüstung, die bis Ende 2017 abgeschlossen war, kostete rund 200.000 BRL, kann aber 198.000 Liter Kraftstoff pro Jahr einsparen, die wiederum rund 480.000 BRL kosten würden. „Mit dieser Investition haben wir unsere Heizkosten eingespart", sagt Alexandre.
Das Projekt war ein großer Erfolg und wurde in weniger als einem Jahr abgeschlossen. Die Investition hat die Entsorgungskosten, die Umweltbelastung, den Wasserverbrauch und die Gesamtkosten des Unternehmens reduziert. Damit hat Suape Energia auch eine Vorbildfunktion als effizientester Energieproduzent des Landes übernommen. „Es ist die erste Anlage dieser Art in Brasilien, die eine Vorreiterrolle spielt und Maßstäbe für eine nachhaltigere und effizientere Energieerzeugung mit Dieselkraftstoff setzt", so Alexandre Venceslau und ergänzt: „Wir glauben nicht, dass es irgendwo auf der Welt so etwas gibt."
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