Fachpressemitteilung
17 Apr 2020
Die GEA IO-Steuerung ist das Automatisierungsherz im Schaltschrank einer GEA Zentrifuge. Mit MTP generiert GEA eine Schnittstelle für jedes System.
GEA ist für die Industrie seit Jahren Praxispartner mit hervorragender Anwendungsexpertise. Als treibende Kraft für den MTP-Standard in der Marineindustrie sind GEA Experten im VDMA-Arbeitskreis „MTP im Schiffbau" zusammen mit Werften, Reedern, Herstellern der Schiffsautomationstechnik, Systemintegratoren und Hochschulen aktiv tätig. Im Dialog mit führenden Reedereien und Werften bekommt die MTP-Industrieinitiative wertvolles Feedback für das Standardisierungsprojekt.In Form eines VDMA-Einheitsblattes wird derzeit die für die Verfahrenstechnik entstehende Norm auf die Bedürfnisse der Schiffstechnik angepasst.Somit kann auf Bewährtes aus einer technisch nahestehenden Branche zurückgegriffen werden, was die Umsetzung erheblich erleichtert.
MTP beschreibt die Standardisierung der Kommunikation zwischen Systemen und Leitebene funktional, das heißt hersteller- und technologieneutral. Damit wird die Komplexität für alle Beteiligten entlang der schiffbaulichen Wertschöpfungskette reduziert und die maritime Digitalisierung entscheidend erleichtert. Dies ist ein großes Anliegen der Schiffswerften, aber auch alle anderen Ebenen der Schiffbau-Wertschöpfungskette ziehen großen Nutzen aus dem MTP.
„Wir stellen seit mehr als 20 Jahren modulare Produkte im Bereich Trenntechnik her. Dabei muss jede einzelne Komponente in das übergeordnete Automatisierungssystem der gesamten Anlage integriert werden", erklärt Matthias Wiemann, Head of Automation and Controls für GEA Separatoren. "Wenn nun sowohl das Leitsystem als auch die einzufügenden Komponenten die gleiche Sprache sprächen, ginge das ähnlich reibungslos wie heutzutage ein Drucker durch einen Druckertreiber in einen PC eingebunden werden kann."
Funktionsmodule arbeiten dafür mit einer eigenen speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) – was letztlich den dezentralen Steuerungsverbund an Bord eines Schiffes ermöglicht. Die jeweilige SPS bringt sich dann mit dem MTP in die Schiffsautomation ein. Das MTP ist dabei als standardisierte Schnittstelle vollständig definiert.„Hier kommt hinsichtlich der Verfahrenstechnik an Bord unsere GEA IO Steuerung ins Spiel“, erklärt Sven Jadzinski, Vertriebsleiter für das globale Marinegeschäft bei GEA. „Als Standard für den Datenaustausch nutzen wir das plattformunabhängige, service-orientierte „Open Platform Communications -Unified Architecture“(OPC UA). Diese neueste Generation der OPC liefert der Steuerung das entsprechende Kommunikationsprotokoll. Damit werden pro Element mehrere OPC-Nodes (z.B. Ventil = 20 Variablen) angelegt. Da für die korrekte Verarbeitung auch die Information über die Bedeutung der Variablen notwendig ist (beispielsweise: Sollwert oder Ersatzwert), muss im MTP auch diese Information modelliert werden. Durch die GEA IO Steuerung eines Separators können schließlich alle Variablen, die zur Kommunikation mit dem Leitsystem notwendig sind, normgerecht in den OPC-UA-Server der SPS geladen werden“, so Sven Jadzinski. Durch diese standardisierte Kommunikation zwischen den einzelnen Modulen und der Steuerung an Bord wird die Komplexität erheblich reduziert – die Integration und Inbetriebnahme der Komponenten ist effizienter möglich.
Die Akzeptanz von MTP in der Marineindustrie wird auch durch die kürzlich durchgeführte Umfrage der VDMA Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems untermauert. „Die Umfrage belegt, dass sich die Automatisierungsexperten von Werften, Systemlieferanten und Maschinenbauern eine spürbare Zeitersparnis von der ersten Projektierungsphase bis zur Inbetriebnahme versprechen. Ferner ebnet die Technologie den Weg für Modifikationen im Lebenszyklus eines Schiffes“, fasst Hauke Schlegel, Geschäftsführer Marine Equipment & Systems beim VDMA zusammen.
Das bedeutet einen Zeitgewinn und Kostenvorteil, was schließlich zu einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt führt. Darüber hinaus sind Projekte mit dezentraler Intelligenz und MTP-Einsatz deutlich besser zu steuern und verlässlicher in der Umsetzung. „Steht zum Beispiel für die Inbetriebnahme eines Kreuzfahrtschiffes ein Zeitfenster von gerade einmal drei Monaten zur Verfügung, dann erschweren zeitraubende Diskussionen über Signalformen, Datenformate oder die Nachkommastellen von Messbereichen die Prozesse unnötig. Genau solche zähen Abstimmungen bestimmen aber allzu oft die Wirklichkeit – gerade dann, wenn Funktionseinheiten in die übergeordnete Schiffsautomationsanlage zu bringen sind“, so Hauke Schlegel.
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