Fachpressemitteilung
21. Januar 2025
Biokraftstoffe wie HVO und SAF spielen eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des globalen Verkehrssektors, der zunehmend unter Druck steht, seine CO₂-Emissionen zu reduzieren. Das Pre2Fuel-Verfahren von GEA bietet hier eine vielversprechende Lösung: Durch einen optimierten Vorbehandlungsprozess können Betreiber von Biokraftstoffanlagen ihre Betriebskosten um bis zu 50 Prozent senken und die CO₂-Emissionen um bis zu 12 Prozent reduzieren. Ein erstes Projekt mit einem Kunden, der die Pre2Fuel-Technologie in Asien zur Verarbeitung von gebrauchtem Speiseöl sowie Palmölabfallprodukten einsetzen wird, unterstreicht das Potenzial dieser Innovation.
Einsparungen bei OPEX und CO2-Äquivalenten mit GEA Pre2Fuel im Vergleich zur konventionellen HVO / SAF-Vorbehandlung mit Bleiche. Quelle: GEA
Die Vorbehandlung spielt in der HVO- und SAF-Produktion eine entscheidende Rolle. Als Rohstoffe werden hier zunehmend Nebenprodukte und Abfallstoffe wie gebrauchtes Speiseöl (UCO - Used Cooking Oil), tierische Fette oder Palmölabfallprodukte (POME - Palm Oil Mill Effluent) eingesetzt. Diese zeichnen sich oft durch eine niedrige Qualität und hohe Verunreinigungen aus. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die Reinheit in der HVO- und SAF-Produktion den Standards der Lebensmittelindustrie ebenbürtig oder sogar höher. Um diesen hohen Anforderungen insbesondere bei minderwertigem Ausgangsmaterial gerecht zu werden, erfordern traditionelle Verfahren den Einsatz von Bleicherde, was erhebliche Kosten und ökologische Belastungen mit sich bringt.
Mit der neuen Pre2Fuel-Technologie hat GEA eine Lösung entwickelt, die die Rohstoffe bereits in der Entschleimung so gut aufreinigt, dass eine Bleichung überflüssig ist. Für Anwender ergeben sich dadurch überzeugende Vorteile:
GEA Pre2Fuel basiert auf einem zweistufigen Verfahren, das sich auf PE-Filtration und Entschleimung konzentriert. Die Experten von GEA Separation haben die Trenneffizienz des Prozesses so weit optimiert, dass die bisherigen drei Verfahrensschritte – PE-Filtration, Entschleimung und Bleiche – auf zwei reduziert werden konnten. Tests mit unterschiedlichsten Rohstoffen zeigen, dass die Ergebnisse des Pre2Fuel-Verfahrens in Bezug auf Reinheit und Effizienz die herkömmlicher Verfahren übertreffen.
GEA hat umfassende Tests durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit von Pre2Fuel zu validieren. Diese Tests umfassen sowohl Laborstudien als auch Versuche mit eigens entwickelten Pilotanlagen. Die Ergebnisse zeigen:
Diese Vorteile machen das Verfahren besonders attraktiv für Betreiber, die eine höchsteffiziente und nachhaltige Verarbeitung unterschiedlichster Rohstoffe ungeachtet der Ausgangsqualitäten anstreben.
Der Markt für HVO und SAF wächst rasant. Beide Kraftstoffe basieren auf der Hydroprocessed Esters and Fatty Acids (HEFA)-Technologie. Durch Regularien und strengere Emissionsvorgaben steigt der Bedarf an nachhaltigen Kraftstoffen stetig. So müssen beispielsweise in der EU im Jahr 2025 bereits 2 Prozent des Flugkraftstoffs nachhaltig sein, bis 2050 dann 70 Prozent. Das Pre2Fuel-Verfahren von GEA zielt darauf ab, Biokraftstoffherstellern eine Lösung anzubieten, die eine kosteneffiziente und umweltschonende Produktion unterstützt und so zur Dekarbonisierung des Transportsektors beiträgt.
Hydrotreated Vegetable Oil (HVO)
Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) ist eine Art von erneuerbarem Diesel, der aus pflanzlichen Ölen, tierischen Fetten und anderen erneuerbaren Rohstoffen durch einen Prozess namens Hydrotreatment hergestellt wird. Ein erheblicher Anteil von HVO stammt auch aus Abfallprodukten wie gebrauchtem Speiseöl (Used Cooking Oil, UCO). Im Gegensatz zu traditionellem Biodiesel hat HVO eine ähnliche chemische Struktur wie fossiler Diesel, was ihn zu einem Drop-in-Kraftstoff macht, der in bestehenden Dieselmotoren ohne Modifikation verwendet werden kann. HVO bietet mehrere Vorteile, darunter eine höhere Energiedichte, bessere Kältefließeigenschaften und einen geringeren CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu konventionellem Diesel.
Produktion von SAF
Es gibt mehrere Wege zur Herstellung von SAF, die unterschiedliche Technologien und Rohstoffe nutzen. Die gängigsten sind:
GEA Pre2Fuel ist die geeignete Vorbehandlung für alle Produzenten, die SAF über den HEFA-Weg herstellen möchten.
GEA ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Der 1881 gegründete und international tätige Technologiekonzern fokussiert sich dabei auf Maschinen und Anlagen sowie auf anspruchsvolle Prozesstechnik, Komponenten und umfassende Service-Dienstleistungen.