GEA Service: Lebensader der globalen Produktion

6. Januar 2025

(Bild: GEA)

Jede vierte Packung Spaghetti, jeder zweite Liter Bier und ein Viertel aller Milchprodukte weltweit entstehen mit Maschinen von GEA. Wenn Produktionsanlagen gewartet oder repariert werden müssen, kommt GEA Service ins Spiel – um akute Probleme zu beheben oder Ausfälle von vornherein zu verhindern. Mit einer Kombination von Maschinen- und Prozesswissen sowie innovativen digitalen Lösungen hilft GEA seinen Kunden, produktiver und nachhaltiger zu arbeiten.

Was als gewöhnlicher Tag in der Auftragsabwicklung von GEA begann, entwickelte sich schnell zur komplexen Herausforderung: Der Produktionsvorlauf für ein Großprojekt zur hygienischen Ventil-Erneuerung wurde gemeldet – und lag fast einen Monat nach dem geplanten Produktionsstopp des Kunden. In einer der größten Trinkjoghurt-Anlagen Europas müssen 20 Spezialventile ausgetauscht werden. Der verpasste Shutdown hätte nicht nur erhebliche Produktionsausfälle für den Kunden verursacht, sondern auch die Kundenbeziehung für GEA gefährdet.

„Wir haben alle Abteilungen mobilisiert und den Prozess beschleunigt – obwohl das fast unmöglich schien,“ erklärt Benjamin Lingner, Director Offer and Order Management für den Service in der Division GEA Separation & Flow Technologies. Das Team setzte alle Hebel in Bewegung und schaffte es nicht nur, den Auftrag rechtzeitig zu liefern, sondern elf Tage früher als geplant.

Diese schnelle Eingreifkultur zeigt, wie sich der industrielle Service bei GEA weit über die klassische Reparatur hinausentwickelt hat. Bei GEA, dessen Maschinen viele der weltweit wichtigsten Produktionslinien in der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie antreiben, wird diese Transformation vor allem in drei Bereichen deutlich: Verfügbarkeit, Produktivität und Nachhaltigkeit.

Mehr als Reparatur: Verfügbarkeit als Fundament

Lingners Team ist nur eines von vielen, die mit ihrem Engagement Krisen entschärfen und Kunden überzeugen. In einem anderen Fall konnte GEA sogar einen Großkunden eines Wettbewerbers für sich gewinnen. Der Kunde benötigte dringend ein Ersatzteil, weil ein Ventil in seiner Molkerei defekt war und erhebliche Produktverluste verursachte. Während der Wettbewerber eine Lieferzeit von mindestens einer Woche angab, stellte GEA die Lieferung in zwei Tagen sicher. „Am Ende haben wir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen, vor allem, weil wir das Wettbewerbsventil ersetzen und den Verlust begrenzen konnten“, sagt Lingner.

„Verfügbarkeit“ bei GEA bedeutet Einsatzbereitschaft und Schnelligkeit. Sie ist das Fundament für einen guten Service. „Man kann Kunden extrem glücklich oder extrem unzufrieden machen – je nachdem, wie gut der Service ist“, sagt GEA-CEO Stefan Klebert. „Die erste Maschine verkauft der Vertrieb, die zweite der Service.“

Jan Willem Portengen, Servicetechniker bei GEA Separation, kennt sich mit der Arbeit auf Schiffen bestens aus. Meistens werden seine Dienste im Hafen angefragt, doch geht es auch auf hohe See. (Bild: GEA)

Manchmal bedeutet Verfügbarkeit, die Extrameile zu gehen – oder auch gleich mehrere Hundert Seemeilen. Jan Willem Portengen, Field Service Engineer für GEAs Separatoren, kümmert sich um Kundenanfragen, Reparaturen und die schnelle Hilfe bei Störungen. Nicht selten verbringt er seine Arbeitstage auch auf hoher See: Ob Kreuzfahrtschiff, Frachter oder Fischtrawler – Portengen geht mit an Bord, um Ersatzteile zu liefern oder Installationen und Reparaturen durchzuführen, damit die Schiffe planmäßig auslaufen können.

Was nach außergewöhnlichem Einsatz aussieht, gehört für Portengen zum Job. Er ist seit 17 Jahren bei GEA, hat seit jeher ein Faible für die Seefahrt und sagt, der Lebensstil passe zu ihm.

„Man denkt: OK, morgen früh kann ich an Bord, doch dann verzögert sich alles um fünf Stunden“, erzählt Portengen. „Also muss man dann eben abends, nachts oder im Morgengrauen arbeiten. Da ist Flexibilität gefragt. Aber diese Abwechslung ist genau das, was mir gefällt.“

Man denkt: OK, morgen früh kann ich an Bord, doch dann verzögert sich alles um fünf Stunden. Da ist Flexibilität gefragt. Aber diese Abwechslung ist genau das, was mir gefällt.

Jan Willem Portengen

Servicetechniker GEA Separation

Produktivität durch Digitalisierung

GEA setzt auf digitale Werkzeuge, um Probleme zu verhindern, bevor sie auftreten. Peter van Bruggen, Digital Service Engineer bei GEA Heating & Refrigeration Technologies (HRT), arbeitet dort, wo die Technologie von heute auf datenbasierte Methoden der Zukunft trifft. Seit seinen ersten Einsätzen sammelt und analysiert er systematisch Betriebsdaten, um Serviceintervalle genauer vorherzusagen, Abläufe zu verbessern und damit die Produktivität der Kunden unmittelbar zu steigern.

„Mein Nachname heißt übersetzt ‚Brücken‘, und ich verstehe mich als jemanden, der Inseln durch Brücken verbindet. Eine Aufgabe, die mich wirklich erfüllt“, erzählt er. „Gemeinsam verfügen Menschen über ein enormes Wissen, aber wir teilen es nicht. Statt die eigene Wissensinsel zu isolieren, sollten wir Brücken bauen. Wie das geht, zeige ich gern.“

Gemeinsam verfügen Menschen über enormes Wissen, aber wir teilen es nicht. Wir sollten Brücken bauen. Wie das geht, zeige ich gern.

Peter van Bruggen

Digital Service Engineer bei GEA Heating & Refrigeration Technologies

Diese digitale Transformation im Service zeigt sich auch in neuen Technologien wie Virtual-Reality-Trainings, die Servicetechniker der Division Liquid & Powder Technologies optimal auf ihre Einsätze vorbereiten. Mit immersiven VR-Systemen können sie komplexe Kundenanlagen simulieren und mit digitalen Zwillingen Fehlerbehebungen trainieren, ohne vor Ort zu sein. Diese Innovationen tragen dazu bei, die Kompetenz der Teams nachhaltig zu steigern. Und sie bestätigen GEAs Fokus auf die Produktivität der Kunden – dank Systemen, die den Anlagenzustands per Smartphone-App überwachen, zur Prozessoptimierung befähigen und den direkten Kontakt zu Experten ermöglichen.

All das dient einem übergeordneten Ziel: unseren Endkunden durchgehend herausragenden Service zu bieten. Der Anfang ist vielversprechend und ich blicke gespannt auf die weitere Entwicklung!

Matteo Gabrielli

Learning and Development Manager bei GEA

„Es ist beeindruckend, wie Ausbildung, Innovation und Technologie ineinandergreifen, um die Kompetenzen unseres Teams zu stärken, das Wissen langfristig zu sichern und Kompetenzverlust entgegenzuwirken“, so Matteo Gabrielli, Learning and Development Manager bei GEA. „All das dient dem Ziel: unseren Kunden einen exzellenten Service zu bieten. Der Anfang ist vielversprechend und ich blicke gespannt auf die weitere Entwicklung.“

Über viele Jahre wurden Servicedaten zu GEAs Wärmepumpen erhoben. Jetzt dienen sie dazu, Wartungsintervalle vorherzusagen und Ausfälle zu verhindern. (Bild: GEA)

Diese Innovationen sind Teil eines umfassenderen digitalen Wandels, der auch kundenfreundliche Maschinendisplays und Tablet-Anwendungen für das schnelle Bestellen von Ersatzteilen einschließt. Solche Funktionen mögen auf den ersten Blick trivial erscheinen, dienen jedoch oft als Türöffner für komplexere Anwendungen: eingebaute Sensoren, die Leistungsabfälle erkennen, KI-Systeme, die auf Abruf Neukalibrierungen vornehmen, oder Algorithmen zur prädiktiven Wartung, die kostspielige Ausfallzeiten verhindern.

Mehr Nachhaltigkeit durch innovativen Service

Nachhaltigkeit ist das dritte wichtige Standbein der Servicestrategie von GEA. Moderne Servicekonzepte fördern nicht nur den Umweltschutz, sondern schaffen gleichzeitig wirtschaftlichen Mehrwert. Ein Beispiel ist GEAs internationales Reparaturnetzwerk für Zentrifugen: In 20 autorisierten Werkstätten weltweit werden jährlich über 2.000 Separator-Schalen und Dekanter-Schnecken instandgesetzt und mehr als 450 Mietschalen und -schnecken bereitgestellt. Jede reparierte Trommel spart Kosten, und reduziert zudem den Ressourcenverbrauch und die Emissionen in der Herstellung erheblich. Diese Reparaturen verlängern die Lebensdauer teurer Maschinen und fördern eine zirkuläre Wirtschaft in der industriellen Produktion

Auch in anderen Bereichen zeigt sich, wie vielseitig nachhaltige Serviceziele sein können. Die datenbasierten Erkenntnisse von Peter van Bruggen verbessern nicht nur die Produktivität, sondern tragen auch zur Senkung von Energieverbrauch und Emissionen bei – etwa bei Wärmepumpenanwendungen.

Nachhaltige Serviceinnovationen reichen weit über einzelne Maschinen hinaus. Mit Fernüberwachungs- und Steuerungssystemen können GEAs Serviceteams die Leistung ganzer Prozesslinien optimieren und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch minimieren.

Die Reparaturwerkstatt für Zentrifugen in Oelde ist einer von weltweit 20 Standorten, an denen GEA-Techniker dafür sorgen, dass die Maschinen der Kunden perfekt ausgewuchtet, korrosionsfrei und in tadellosem Zustand sind. Während der Wartung ihres Separators erhalten die Kunden eine Leihtrommel, damit sie den Betrieb nicht unterbrechen müssen. (Bild: GEA)

„Kunden erwarten weiterhin Maschinen mit hoher Durchsatzleistung und bester Produktqualität“, erklärt Dieter Hille, Leiter Automation & Controls Separation bei GEA. „Gleichzeitig spielen Nachhaltigkeit, wie die Reduzierung von Wasser- und Energieverbrauch sowie der CO₂-Fußabdruck von Maschinen und Prozessen, eine immer größere Rolle. Wir können unseren Kunden immer detaillierter zeigen, welche Fortschritte wir bei der Ressourceneffizienz unserer Maschinen gemacht haben.“

Service baut auf Vertrauen

Mit zunehmender Komplexität und Vernetzung industrieller Prozesse verändert sich auch Rolle des Service. Experten sehen eine Zukunft, in der Unternehmen wie GEA nicht nur Maschinen und Wartung anbieten, sondern auch garantierte Betriebszeiten verkaufen. 

„Am Ende“, so Lucas Rigotto, Chief Service Officer der GEA Division Liquid & Powder Technologies, „geht es im Service um Vertrauen. Unsere Kunden vertrauen darauf, dass wir ihnen helfen, ihre Prozesse reibungslos, effizient und nachhaltig zu betreiben. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst.“

Von der Molkerei, die wochenlange Ausfallzeiten vermeiden konnte, bis hin zu Schiffen, die dank der Serviceeinsätze auf See betriebsbereit bleiben – GEA Service ist weit mehr als nur das Reparieren von Maschinen. Er sorgt dafür, dass lebenswichtige Produktionssysteme in der Lebensmittel-, Getränke- und Gesundheitsindustrie mit minimalen Umweltauswirkungen optimal arbeiten. Diese Verpflichtung spiegelt den GEA-Ansatz zur Performance Partnership wider. Mit Fortschritten in der Digitalisierung und Nachhaltigkeit gestaltet GEA die Zukunft der industriellen Produktion durch sein Serviceangebot aktiv mit.

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