17. März 2024
Der Kaffee ist fertig! Wenn Sie jetzt Ihr Frühstücksei kochen, der Duft von frischen Brötchen Sie umgibt und der Milchschaum im Kaffee knistert, dann könnten Sie diese knackigen Zahlen interessieren:
Wir haben für Sie herausgesucht, wie viel Wasser nötig ist, um unsere geliebten Brunch-Zutaten zu erzeugen. Weil unsere Süßwasservorkommen zunehmend durch Klimawandel und Umweltverschmutzung bedroht sind, beschäftigen wir uns bei GEA mit Technologien, die dazu beitragen, den Wasserverbrauch und die Abwassermengen der Industrie in großem Maßstab zu reduzieren, insbesondere in der Milchwirtschaft und der Lebensmittelproduktion.
Schauen wir auf den Wasserfußabdruck. Er fasst zusammen, was für die Hege und Pflege und natürlich die Produktionsprozesse verbraucht wird: Niederschlags-, Oberflächen- und Grundwasser sowie durch Nutzung verschmutztes Entsorgungswasser.
Tierische Produkte verlangen tendenziell nach mehr Wasser, weil sowohl Tiere als auch ihr Futter auf Wasser angewiesen sind. Je aufwendiger der Anbau der Produkte und die Tierhaltung ist, desto höher ist die Wasserbilanz.
Mesfin Mekonnen und Arjen Hoekstra veröffentlichten im Jahr 2012 ihre Forschung in Ecosystems. Der Studie zufolge wird der zunehmende Verbrauch von tierischen Produkten die weltweiten Süßwasserressourcen weiter belasten.
Als einer der weltweit führenden Molkereiausstatter beschäftigt uns das Thema Wasser besonders bei Milchprodukten: Milch liegt im Vergleich zu anderen beliebten Produkten auf dem Frühstückstisch im Mittelfeld. Eine Kuh braucht schließlich genauso Wasser wie ihr Futter auf der Weide.
Je mehr Milch verarbeitet wird, desto mehr steigt auch der Wasserbedarf. Den Wasserfußabdruck von Milch errechneten Forschende mit 1.020 Liter pro Kilogramm, bei Käse verfünffacht sich der Wassereinsatz. Denn Frischwasserbedarf ist in Molkereien unverzichtbar und von der Reinigung bis zur Kühlung und Erhitzung durch Dampf eng mit den betrieblichen Abläufen verknüpft.
In Deutschland haben die 165 milchverarbeitenden Betriebe einen jährlichen Wasserfußabdruck von mehr als 32 Billionen Litern.
Global konsumieren die US-Amerikaner mit 89,1 Kilogramm die meiste Milch im Jahr (das sind zirka 86,4 Liter), gefolgt von den Australiern und Kanadiern. Dies ergaben die Marktstudien von Statista.
Den Weg zu einer wasserärmeren und künftig wasserfreien Milchindustrie lässt GEA in einem Innovationswettbewerb anlässlich der Anuga FoodTec 2024 erkunden.
„Um die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen, müssen Molkereien in der Lage sein, Prozesswasser vollständig zu recyceln. Dieser Wettbewerb fördert nicht nur innovative Ansätze, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der Branche für unser gemeinsames Ziel: die Nahrungsmittelindustrie nachhaltiger umzugestalten.“– Dr. Stefan Pecoroni, Vice President Process Technology and Innovation Separation bei GEA
Der Wettbewerb ist ein Beispiel für GEAs Engagement, bis 2030 wasserfreie Lösungen in der Milchverarbeitung zu etablieren, um so die Umweltbelastung zu reduzieren und die Branche langfristig nachhaltiger zu gestalten.
Ein Blick zurück auf den Frühstückstisch: Oh je! Schokolade hat einen erheblichen Wasserfußabdruck. Um 100 Gramm Schokolade herzustellen, braucht es im Durchschnitt 1.700 Liter Wasser, das sind elf Badewannen. Kein Wunder, denn von den Kakaoplantagen über die Fermentation bis zur conchierten und gegossenen Schokoladenmasse ist der Weg lang – und wasserintensiv.
Sollten Sie jetzt vielleicht den Genuss hinterfragen, haben Sie keine Sorge! Wir bei GEA helfen mit unseren Technologien, diese Prozesse schon heute sparsamer zu gestalten.
Durch biotechnologische Verfahren wie Präzisionsfermentation ist es nämlich möglich, Schokolade ganz ohne Kakaoplantage herzustellen. Dann würden Mikroorganismen für uns in Zellfabriken arbeiten. Im Bioreaktor entstünden die Proteine für den Geschmack und den Schmelz. Und das ist schon Realität: Unser Kunde Solar Foods machte gemeinsam mit dem finnischen Schokoladenkonzern Fazer den Anfang und ließ kürzlich einen Schokoriegel in Singapur verkosten.
Und jetzt, da Sie wissen, wie Ihr Frühstück abschneidet, wünschen wir einen guten Appetit.