Luc Gielen: „Das ist ganz einfach: Es ist das Herzstück unseres Geschäfts. Von unserem Standort in Beringen aus beliefert Bidfood Horeca Service – das zu Bidfood und der internationalen Gruppe Bidcorp gehört – derzeit Hotels, Restaurants, Geschäfte, Bäckereien, Tankstellen und andere Unternehmen in vielen Teilen Flanderns mit verschiedensten Lebensmitteln. Qualität und Sicherheit müssen vom Ursprungsort bis zu unseren Kunden gewährleistet sein, das ist nicht verhandelbar.“
Luc Gielen: „Als erstes die Nachhaltigkeit. Die Auszeichnung mit dem Lean & Green Award zeigt, dass Nachhaltigkeit für Bidfood eine Selbstverständlichkeit ist. Daher wollten wir unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie nur irgendwie möglich halten. Aber auch die effiziente Nutzung von Energie war für uns sehr wichtig. Wir hatten ein klares Ziel: Wir wollten die zusätzlichen Investitionen, die über das ursprünglich geplante Budget hinausgingen, durch einen geringeren Energieverbrauch wieder hereinholen.“
Luc Gielen: „Als ich im September 2018 als technischer Leiter zu Bidfood Belgien kam, gab es bereits Pläne, die bestehenden Kühl- und Gefrierkapazitäten am Standort Beringen deutlich nach oben zu fahren. Ursprünglich sollte das vorhandene System beibehalten und lediglich mit einer neuen Anlage erweitert werden. Das heißt, die bestehende Anlage sollte weiter mit synthetischen Kältemitteln (R134a und R404A), die Erweiterungsanlage aber mit umweltfreundlicheren oder alternativen Kältemitteln betrieben werden. Diese Pläne vertrugen sich aber nicht wirklich mit den Umweltzielen von Bidfood. Also gingen wir aufs Ganze: Wir wollten ein völlig neues, nachhaltiges Kühlsystem auf Basis natürlicher Kältemittel, das sich im Laufe der Zeit amortisieren würde.“
Luc Gielen: „Ich bin seit 40 Jahren im Kühlgeschäft. Wenn man investiert, muss man es richtig machen und alles bis zum Schluss durchdenken. Man muss mindestens 20 Jahre in die Zukunft schauen, nicht nur 10. Deshalb machten wir eine weitere Analyse, ausgehend von einem völlig neuen Kühlsystem mit natürlichen Kältemitteln. Dabei zeigte sich, dass wir durch Installation eines neuen Systems unsere Tiefkühlfläche von 2,000 m2 verdoppeln und das Kühllager um ca. 1.100 m² vergrößern könnten, ohne mehr Energie zu verbrauchen. Anders ausgedrückt: Wir könnten 50 % effizienter werden!“
Luc Gielen: „Wir waren auf der Suche nach dem richtigen Partner, der uns bei der Feinabstimmung und Umsetzung des Projekts hilft. Und wieder legten wir die Messlatte hoch: Wir wollten mit echten Spezialisten zusammenarbeiten, die sich mit Kältetechnik auskennen und sich genauso ins Zeug legen wie wir. Ich hatte jahrelange Erfahrung mit GEA Grasso Verdichtern, die auch heute noch der Maßstab in der Branche sind. Und GEA Grasso ist nach wie vor eine großartige Marke mit zuverlässigen Produkten. Deshalb wir uns also für GEA Refrigeration Technologies entschieden, ein Unternehmen, das über qualifizierte Mitarbeiter mit enormen technischen Know-how und Contracting-Erfahrung verfügt.“
Luc Gielen: „Wir wollten auf keinen Fall synthetische Kältemittel verwenden. Es war für uns keine Frage, auf Ammoniak umzusteigen. Das ist für mich der Goldstandard, weil es keinerlei Treibhauseffekt hat.“
Tom Bressinck: „Dem kann ich mich nur anschließen. GEA ist seit mehr als einem Jahrhundert auf dem Gebiet der Kältetechnik aktiv. Wir kennen die Vorteile von Ammoniak in- und auswendig, sind uns aber auch bewusst, dass es Aspekte gibt, die dabei berücksichtigt werden müssen. Ammoniak hat keinerlei Auswirkung auf die Erderwärmung, synthetische Kältemitteln sind in dieser Hinsicht hingegen als eher katastrophal anzusehen. Ich habe 1999 meinen Abschluss in Umwelttechnik gemacht. Saurer Regen, das Ozonloch, die globale Erwärmung – ich habe miterlebt, wie wir all diese Herausforderungen angenommen haben, und ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass wir mit unserem technischen Know-how etwas bewirken können. Und das müssen wir auch. Daran gibt es keinen Zweifel.“
Luc Gielen: „Eine sehr energieeffiziente. Wenn man ein System entwickelt, gibt jede Menge kleiner Details, die sich auf das Endergebnis (d. h. den Energieverbrauch) auswirken. Man muss einen vollständigen Überblick haben. Man muss wirklich genau wissen, was man tut, und mit Leuten zusammenarbeiten, die jede Idee in Frage stellen, damit man gemeinsam den nächsten Schritt machen kann. Natürlich kann man kurzfristiger denken und sich für ein billigeres System mit einer kürzeren Lebensdauer und einer deutlich geringeren Energieeffizienz entscheiden. Aber das entspricht nicht der Art von Bidfood. Und deshalb haben wir uns für GEA und seine von A bis Z durchdachte Kälteanlage entschieden, die auf hocheffizienten, ammoniakbasierten Kolbenverdichtern der V-Serie beruht.“
Tom Bressinck: „Wir haben bei diesem Projekt die gesamte Kälteanlage geliefert und installiert. Neben der energieeffizienten Kühlung gibt es auch ein nachhaltiges Wärmerückgewinnungssystem. Der Ammoniakabsorber in der Anlage gibt seine Wärme an ein gemeinsames Kondensationssystem ab. Die zurückgewonnene Wärme kann nicht nur für die Fußbodenheizung, sondern auch zum Abtauen verwendet werden. So werden andere verbundene Abfallströme, Ventilator- und Pumpenleistung erheblich reduziert.“
Maßgeschneiderte GEA Kälteanlage bei Bidfood
Luc Gielen: „Ich wusste es wirklich zu schätzen, dass Tom während des gesamten Projekts mein einziger Ansprechpartner war. Aber auch, dass er Kollegen an Bord holen konnte, wenn andere, besondere technische Kenntnisse gefragt waren. Ich bin froh, dass wir das gemeinsam geschafft haben.“
Tom Bressinck: „Es war eine tolle Erfahrung, mit Luc an diesem Projekt zusammenzuarbeiten. Er ist extrem professionell und kennt sich mit Kältetechnik wie kaum ein anderer aus. Wir haben uns genau angehört, was er braucht und erreichen will, und unser Fachwissen eingebracht, damit wir gemeinsam fundierte Entscheidungen treffen konnten. Wir haben bei der Zusammenstellung der Bestandsdokumentation geholfen und die Baustelle auf Grundlage detaillierter Zeichnungen, Pläne und Berechnungen gründlich vorbereitet. Und das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. Wir bei GEA entwickeln für eine bessere Welt, nicht nur für die Wirtschaft und unsere Kunden.“