Teezeit
11 May 2020
Ready-to-drink Tea, trinkfertig aufgegossen zum Mitnehmen, durchlebt gerade einen massiven Inhalts- und Imagewandel. Das Convenience-Produkt ist inzwischen Wachstumstreiber in der Getränkewelt. Die Geschichte zum Getränk, das die Nordamerikaner „Eistee“ nennen, ist heiß!
Erhältlich in einer riesigen Auswahl an grünen, schwarzen, frucht- oder kräuterbasierten Varianten – gekühlt oder ungekühlt –, lassen sich kalte Fertigteegetränke, sogenannte Ready-to-drink Teas, von Verbrauchern unterwegs oder zu Hause genießen.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Euromonitor International ist der globale Markt für diesen Tee seit 2011 um rund 25 Prozent gewachsen. Im Jahr 2016 wurden 40 Milliarden Liter verkauft, bis Ende 2022 sollen es 45 Milliarden Liter werden. Gründe für den Boom sind die veränderten Lebensstile, steigende Einkommen und die Abkehr von kohlensäurehaltigen Getränken, Alkohol und sogar Saft zugunsten solcher Fertigteeprodukte.
Sie wollen Tee
Vor allem die Generation der Millennials legt Wert auf die dem Tee grundsätzlich zugeschriebenen gesundheitlichen Vorteile. Dazu gehören entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, er soll vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und beim Abnehmen helfen. Millennials, so heißt es, wollen über ihre Produktauswahl ein Selbstbild als „bewusster Verbraucher“ ausdrücken. Und sie sind auf der Suche nach authentischen Geschichten: Wo kommt der Tee her? Wie wird er geerntet? Und was macht ihn einzigartig? Deshalb setzen Marken zunehmend auf natürliche und regionale Inhaltsstoffe und verfeinern Trends und Aromen, was zu einer Explosion bei den Geschmacksrichtungen führt.
Traditionell ist Asien der größte Absatzmarkt für Fertigtee, wo die Vielfalt an Marken, Aromen und Wellness-Produkten am ausgeprägtesten ist. Euromonitor International ermittelte die führenden zehn Fertigteeländer nach verkauften Litern: China steht an erster Stelle, gefolgt von Japan, den USA, Indonesien, Vietnam, Taiwan, Deutschland, Italien, Thailand und Kanada.
Nach oben im Regal greifen
Auch die Qualitätskurve von Tee und neuen Fertigteegetränken zeigt derzeit steil aufwärts, um mit dem steigenden Interesse an gesünderen Zutaten und einem authentischen Teegenuss Schritt zu halten. Hersteller reagieren auf das Teewissen und -gewissen der Verbraucher, indem sie Teeblätter direkt in der Anlage brühen und sich von Tees aus flüssigen Extrakten und Pulvern entfernen. So können Marken in den Premium-Tee-Bereich einsteigen, was sich nicht nur auf den Preis auswirkt, sondern auch darauf, wie die Hersteller mit den Verbrauchern kommunizieren.
Die Produktsparte greift auch diverse Trends auf, etwa den kaltgebrühten – cold-brewed – Tee, der auf den Cold-Brew-Kaffee folgt. Er wird aus Teeblättern hergestellt, die bis zu 24 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht werden. Dieser Brühstil erfordert mehr Blätter, um genug Aroma zu extrahieren. Obwohl dies immer noch als Nischenprodukt gilt, sind sich die Anhänger insbesondere aus Asien und Europa sicher, dass der Tee auf diese Weise aromatischer und weniger bitter wird.
Einzigartige Aromen für einzigartige Geschmäcker
Angesichts der unterschiedlichen Verbraucherwünsche – die sich schnell ändern und von Markt zu Markt stark variieren können – ist die Fertigteekategorie extrem dynamisch. Wie immer steckt der Teufel im Detail. GEA versteht die Feinheiten der Teesorten ebenso wie die Geschmäcker der Teetrinker und berücksichtigt sie in der Planung von Technologien und Prozessen. Und so entstehen authentische Teegeschichten, also die Konsumerlebnisse, die die Hersteller für Verbraucher schaffen wollen. Zu unseren Teekunden gehören lokale und regionale Teeanbieter genauso wie globale Getränkehersteller von Asien bis Nordamerika.
GEA bietet Komplettlösungen für Teegetränke, die häufig mit dem Pilotprozess in einem unserer acht Zentren für Prozess- und Produktentwicklung beginnen. Hier arbeiten wir mit Kunden zusammen, um neue Rezepte und Zutaten auszuprobieren. Wir helfen global agierenden Herstellern dabei, Skaleneffekte zu erzielen: Dabei entwerfen wir eine einzelne Prozesslösung und passen sie dann an die lokalen Anforderungen an.
„Unsere Lösungen sind digital. Anlagenbetreiber schätzen unsere bewährten Datenanalysetools. Wir suchen auch ständig nach Möglichkeiten, die Energierückgewinnung während des gesamten Brühprozesses zu maximieren“, sagt Lisa Eckman, GEA Regional Sales Manager für Getränke in den USA. „GEA verfügt über hervorragende Referenzen im Segment für empfindliche Getränke und unsere Prozesstechnologie ist weltweit schon in Teeproduktionen im Einsatz. Aber wir nehmen für Fertigtee keine Fertiganlagen aus dem Regal, weil die Anforderungen viel zu individuell sind. Wir stellen immer ein lösungsorientiertes Team für unsere Kunden zusammen – manchmal aus mehr als zehn verschiedenen Ländern, abhängig von der Größe und Komplexität des Projekts“, erklärt sie.
Unsere Lösungen sind digital. Anlagenbetreiber schätzen unsere bewährten Datenanalysetools. Wir suchen auch ständig nach Möglichkeiten, die Energierückgewinnung während des gesamten Brühprozesses zu maximieren.“- Lisa Eckman, GEA Regional Sales Manager für Getränke in den USA
- Lisa Eckman, GEA Regional Sales Manager für Getränke in den USA
