Finanzielle Unterstützung für das Modernisierungsvorhaben erhielt Bäcketoft dabei durch den Europäischen Agrarfonds. Dieser fördert die Entwicklung des ländlichen Raums innerhalb der Mitgliedstaaten und Regionen der EU, um die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft marktorientiert zu verbessern, ihren nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und Klimaschutz sicherzustellen sowie ländliche Gemeinden und dortige Beschäftigungsmöglichkeiten zu voranzubringen.
Martina und Staffan Bäcketoft
Schon aufgrund der guten Erfahrungen, die sie mit dem GEA Fischgrätenmelkstand gemacht hatten, sahen die Hofbetreiber im GEA DairyRobot R9500 die ideale neue Melktechnik für ihren Betrieb. Auch in baulicher Hinsicht versprach der Umstieg große Vorteile, da für das neue Melkzentrum die Stirnseite des Stalls lediglich um wenige Meter verlängert werden musste. Den größten Nutzen sieht Bäcketoft heute jedoch im Zeitgewinn, den er in die wichtige Tierpflege investieren kann, anstatt täglich viele Stunden Arbeit mit händischem Melken zu verbringen. So beginnt sein Tag mit dem Blick auf die Informationen, die ihm die drei automatischen Melkboxen rund um die Uhr liefern. Insbesondere die Milchalarme zeigen ihm an, ob sich auf der Viertelebene einer Kuh etwa die Milchmenge, der Leitwert oder die Milchtemperatur auffällig verändert haben. Da abweichende Werte auf eine aufkommende Erkrankung des Tieres hinweisen können, sieht sich Bäcketoft im zweiten Schritt die gemeldeten Tiere im Stall an und kann dann gezielt entscheiden, was zu tun ist.
Dank der frühzeitigen und präzisen Warnungen des DairyRobot hat Bäcketoft seine Tiere inzwischen besser im Blick und kann sie schneller behandeln. Dadurch gelingt es ihm, Leistungseinbrüche zu verhindern und Krankheitsverläufe zu mildern. Den besten Beweis für die verbesserte Konstitution der Herde liefern die Zellzahlen, die von 250.000 auf 140.000 zurückgegangen sind. Die gute Tiergesundheit zahlt sich postwendend aus: Die Molkerei vergütet die Milch mit einem höheren Preis.
Während die Kühe früher zu festen Melkzeiten geholt werden mussten, läuft jedes Tier im Stall inzwischen selbstbestimmt zum geräumigen Melkroboter und wartet, bis sich das weite Tor öffnet. Über einen Responder prüft dieser, ob die Kuh melkbereit ist. Anschließend schwenkt das MilkRack aus und setzt in kurzer Zeit die Melkbecher an. Im GEA DairyRobot erfolgt das Melken in aller Ruhe im In-Liner Everything Prinzip. Vom Stimulieren und Reinigen bis zum Ausmelken findet also die gesamte Melkroutine geschützt im Melkbecher statt. Schließlich wird jede Zitze rundum sorgfältig und optimal dosiert mit einem Dippmittel benetzt. Dies schützt die empfindliche Zitzenhaut und den noch geöffneten Strichkanal für die nächsten Stunden vor Keimen und Bakterien im Stall.
Staffan und Martina Bäcketoft war in der Vergangenheit aufgefallen, dass die Milchleistung übermäßig schwankte. Sie führten dies auf die unkontrollierte Zubereitung des Futters zurück, die von drei Personen mit Hilfe eines Futtermischwagens bewältigt wurde. Mit der Installation des GEA MixFeeders gelang es ihnen, die Konsistenz und Kontinuität der Futterversorgung zu optimieren. Der schienengeführte Futterwagen fährt nahezu geräuschlos heran und legt automatisch frische Futterrationen nach vorgegebenem Zeitplan und rund um die Uhr vor. Je nach dem eigenen Rhythmus kommen die Tiere ans Fressgitter, somit erhalten auch die rangniedrigen Kühe Zugang zum frischen Futter. Der MixFeeder mischt zudem die verschiedenen Zutaten besser, so dass die Kühe nicht mehr aussortieren können und alle Bestandteile des Futters gleichmäßig aufnehmen. Ein weiterer Vorteil: Durch die präzise Dosierung wird das Futter nahezu vollständig gefressen, es bleiben kaum Reste liegen.
In der neuen Futterküche, die sich seitlich an den Stall andocken ließ, dosiert der MixFeeder über drei Magazine und Schneckendosierer die Futterbestandteile selbsttätig und mischt sie nach den Rezepturen der Landwirte zu Futterrationen für die verschiedenen Leistungsgruppen. Die gute Versorgung mit Frischfutter bedeutet zugleich, dass die Tiere das Futter besser verwerten. Dies lässt sich direkt in der enorm gesteigerten Milchleistung ablesen. Die Bäckeby Farm ist der erste skandinavische Betrieb mit drei automatischen GEA Melkboxen und konnte die Milchmenge pro Melkbox auf mehr als 2.000 kg steigern, was einem Rekordergebnis gleicht.
Die Modernisierung der Produktion hat das Leben, die Arbeitsbedingungen und das Tierwohl auf der Bäckeby Farm grundlegend verbessert. Dank der tiefen Einblicke über den GEA DairyRobot kennt Bäcketoft inzwischen jede seiner Milchkühe wesentlich genauer als zuvor. Das Stalleben ist ruhig und entspannt, die Tiere fressen, liegen und laufen im eigenen Rhythmus und gehen ohne Stress melken. Feste und körperlich fordernde Melkzeiten sind entfallen, die ehemals knapp 2,5 Arbeitsstunden für die Fütterung auf eine halbe Stunde pro Tag für das Füllen der Magazine und Reinigen der Futterküche reduziert.
Mit dem GEA DairyRobot ist es möglich, bis zu drei Melkboxen an nur einer Steuerungseinheit parallel zu betreiben. Das automatische Melksystem ist damit nicht nur der Herdengröße der Bäckeby Farm optimal angepasst, sondern die drei Melkboxen lassen sich überdies besonders sparsam und energieeffizient betreiben. Den größten energietechnischen Gewinn bewirkte der Umstieg auf den automatischen GEA MixFeeder. Durch den Verzicht auf den alten dieselbetriebenen Futtermischwagen werden jährlich bis zu 8.000 Liter Treibstoff eingespart.
Die Bäcketofts haben ihren Betrieb durch die Modernisierung nicht nur nachhaltiger gemacht, sondern sich auch für eine gesunde und ertragssichere Zukunft gerüstet.
Das DairyRobot R9500-Melkrobotersystem erleichtert das Melken der Kühe, sodass der Landwirt seine Arbeitszeit effizienter nutzen kann.