Fachpressemitteilung
29 Apr 2021
Für LSDH (Laiterie de Saint-Denis-de-l’Hôtel), einen der führenden Hersteller für flüssige Lebensmittel und Gemüseprodukte Frankreichs, wird GEA eine neue Produktionsanlage zur Gewinnung von Hafer-, Reis- und Sojabasis errichten. Bild: Getty Images/iStock: Mizina
LSDH (Laiterie de Saint-Denis-de-l’Hôtel) plant die neue Pflanzenextraktionsanlage aus GEA-Hand am Firmensitz in Saint-Denis de l’Hôtel, in der Region Centre-Val de Loire, Frankreich. Bild: LSDH
Diese wird den vollständigen Prozess von der Rohmaterialannahme bis hin zur Inline-Standardisierung übernehmen. Das neue Werk soll ab Mitte 2022 schrittweise in Betrieb gehen. Zudem wird GEA eine Pilotanlage für die Produktentwicklung liefern. Das Projekt ist an ein europäisches Forschungszentrum für Proteine angebunden und wird aus Mitteln eines nationalen Konjunkturprogramms gefördert.
Die LSDH-Gruppe engagiert sich immer wieder für gemeinnützige Arbeit. Jüngstes Projekt ist „Le lait de Cœur“ („Milch von Herzen“). Anfang 2021 organisierte LSDH zusammen mit Milchproduzenten, Verpackungs- und Transportunternehmen, dass eine Million Liter Milch an die Lebensmitteltafeln gespendet wurde. Schätzungsweise zwei Millionen Menschen könnten von dieser Aktion profitieren. Bild: LSDH
LSDH ist ein unabhängiges französisches Familienunternehmen aus der Region Centre-Val de Loire. Ursprünglich als Molkerei gegründet, stellt LSDH inzwischen eine Vielfalt von Getränken und flüssigen Nahrungsmitteln her, die es verpackt und zumeist als Handelsmarken an die großen Supermarktketten des Landes liefert. Mit Prozesstechnologie von GEA möchte das Unternehmen seine Position auf dem Markt für pflanzliche Getränke weiter ausbauen. Das neue Werk, das am Hauptsitz in Saint-Denis-de-l’Hôtel errichtet wird, ist Teil eines 300-Millionen-Euro-Investitionsprogramms, mit dem LSDH seine Produktionsinfrastruktur modernisiert.
Erstmals wird LSDH nun das Konzentrat aus Hafer, Reis und Soja als Grundlage in einer eigenen Produktionslinie gewinnen. „LSDH wird die Fertigungstiefe entscheidend erweitern. Wir sind sehr stolz, dass das Unternehmen diesen wichtigen Schritt mit GEA gehen möchte“, sagt Luc Gillis, der das GEA-Geschäft in Frankreich und den Mahgreb-Staaten leitet. „LSDH hat in seiner Geschichte ein Gespür für Konsumtrends und unternehmerischen Weitblick bewiesen und sich ohne Scheu den Veränderungen gestellt. Als 1984 die Milchquoten eingeführt wurden, begann LSDH, seine Technologie zur Verarbeitung anderer Lebensmittel einzusetzen. Und nun investiert es wiederum in seine Infrastruktur und seine Zukunftsfähigkeit – in den unsicheren Zeiten der Pandemie verdient diese Entscheidung höchsten Respekt.“
GEA plant die Anlage zur kontinuierlichen Extraktion für LSDH schlüsselfertig. Dabei kombiniert GEA die Verarbeitungstechnologie zum Einweichen und Mahlen, zum Separieren durch Dekanter, zur Inaktivierung von Enzymen, zur Stärkehydrolyse, zum Mischen, Homogenisieren und Pasteurisieren mit dem Engineering-Knowhow für die Planung, die Automatisierung und den Betrieb. GEA zeigt seine Stärke als Prozessintegrator, der alle Elemente des Extraktionsvorgang selbst anbietet. Heinz-Jürgen Kroner, verantwortlich für Liquid and Filling Technologies bei GEA, zum Stellenwert des Auftrags: „GEA sieht in pflanzenbasierten Anwendungen ein strategisches Wachstumsfeld. Zum einen ist die Nachfrage weltweit steigend, zum anderen ermöglichen uns GEAs umfassende Projekterfahrung und das Technologieportfolio, unsere Kunden durch den gesamten Prozess bis hin zum Service in der späteren Produktion zu begleiten.“ LSDH wird mit dieser Anlage 14 Tonnen Soja- und Getreidebasis je Stunde produzieren können.
Erfolgreiche Versuchsreihen in den Testcentern in Ahaus und Oelde ermöglichten es LSDH und GEA, das Projekt zu konzipieren. Bild: GEA
LSDH hat bereits einige Anlagen zur Wärmebehandlung von GEA im Betrieb, die neue Anlage allerdings wird der Maschinenbaukonzern vollständig planen und ausstatten. Erfolgreiche Versuchsreihen in den Testzentren in Ahaus und Oelde ermöglichten es dem Kunden und GEA, das Konzept zu finalisieren, die Leistung zu ermitteln und den Rahmen für den Vertrag festzulegen. „Wir beweisen in unseren Testcentern, dass wir unsere Technologie- und Prozessexperten disziplinübergreifend an einen Tisch bringen und die besten Ideen zu einem maßgeschneiderten Konzept integrieren. Das war ausschlaggebend für den Projektgewinn“, ist sich Kroner sicher. Zudem halfen die Erfahrungen aus ähnlichen Projekten in China, Australien und Spanien, den Prozess zu planen. Zuletzt hatte GEA im Jahr 2019 für einen der größten Milchproduzenten Chinas eine Komplettanlage zur Sojaextraktion ausgestattet.
Rein pflanzliche Produkte auf Soja- oder Getreidebasis halten in Form von Getränken, Quark, Brotaufstrichen und anderen Convenience-Produkten auch in der modernen gesundheits- und nachhaltigkeitsbewussten Küchenkultur Frankreichs Einzug. In dieser Warengruppe verzeichnete das Land im Jahr 2020 einen Verkaufszuwachs von zwölf Prozent auf 32 Millionen Liter. Diese Nachfrage nährt Frankreichs Bestrebungen, die Gewinnung von pflanzlichen Proteinen aus Getreide, Hülsenfrüchten und Sojabohnen auf nationaler Ebene zu fördern. Um der Verbraucherkritik an den Bedingungen der Sojaproduktion Rechnung zu tragen und die Abhängigkeit von ausländischen Sojaimporten zu verringern, hat der französische Staat ein Investitionsprogramm für den regionalen Anbau dieser Kulturpflanze ins Leben gerufen. Als Teil dieser Initiative arbeitet auch LSDH daran, eine möglichst kurze Lieferkette für ein hochwertiges regionales Produkt aufzubauen. Auf diesem Weg wird GEA LSDH mit der neuen Extraktionsanlage sowie der Pilotanlage zur Entwicklung weiterer Getränke aus Getreide, Nüssen und Hülsenfrüchten begleiten – und nicht nur sein Technologiewissen, sondern auch seine Prozessexpertise einbringen.
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