22 Nov 2022
Als die italienische Familie Soavi 1947 ihr Unternehmen für Hochdruck-Homogenisatoren gründete, konnte sie sie nicht einmal ansatzweise vorstellen, welche Auswirkungen ihre Technologie bis heute, 75 Jahre später, haben würde. Die Homogenisierung ist ein wichtiger Schritt in der Milchverarbeitung. Sie sorgt dafür, dass zwei Flüssigkeiten, die sich normalerweise nicht vermischen, wie z. B. Milch und Fett, so verarbeitet werden, dass die Milch geschmeidiger wird und es zu keiner Trennung zwischen Milch und Fett kommt.
Das frühere Unternehmen Soavi Bruno & Figli hatte seinen Sitz in der malerischen Gegend von Parma, einer norditalienischen Region, die für ihren Käse und Prosciutto bekannt ist. Dieses italienische Food Valley ist heute nun auch die Heimat des Hauptsitzes der GEA Homogenizer BU. Hier werden GEA Homogenisatoren in mehr als sieben verschiedenen Anwendungen eingesetzt. Sie beeinflussen so gut wie alle Bereiche unseres täglichen Bedarfs: von Nahrungsmitteln über Getränke bis hin zu Medikamenten, Funktionale Nahrungsmittel und anderen Produkten, die unsere Lebensqualität verbessern.
Ursprünglich war das Unternehmen in einem Wohngebiet von Parma angesiedelt, doch die zunehmenden industriellen Aktivitäten führten vermehrt zu zeitlichen Engpässen. So verlegte Soavi im Jahr 1972 den Firmensitz an seinen heutigen Standort. Es entstand ein neuer Hauptsitz, der sich über ein Gebiet von insgesamt mehr als 10.000 m2 erstreckt. Aber nicht nur die physische Erweiterung der Fabrik- und Büroräume war ein Zeichen für den wachsenden Erfolg; 1980 wurde der Maschinenpark mit ausgefeilteren Kompressionsblöcken und einem innovativen Kettenantrieb für höhere Durchflussraten neu gestaltet. Dank dieser modernen Technologien ergab sich die Möglichkeit, neue Märkte wie Wachs, Tinten, Lotionen, Nagellack, Ton und Soßen wie Ketchup und Mayonnaise zu erschließen. Doch das Potenzial für mehr erforderte auch mehr Ressourcen und Talente.
Es waren aufregende Zeiten für das 1993 von der GEA Group übernommene italienische Unternehmen. Diese Übernahme ermöglichte es dem Unternehmen, auf dem internationalen Markt präsent zu sein. Das Potenzial für globalen Erfolg durch die Expansion in weitere Industrien wurde damit zu einer sicheren Realität. Die Geschäftseinheit GEA Homogenizer wuchs von einem Team von 20 auf fast 200 Mitarbeiter.
Mit Niederlassungen in Singapur, Deutschland und den USA konnte GEA eine bessere Beziehung zu seinen Kunden in aller Welt aufbauen. Die Mentalität des familiengeführten Unternehmens hat sich ebenfalls ständig weiterentwickelt und zu einer vielfältigeren und integrativen globalen Kultur geführt, die Ingenieure, Wissenschaftler, Vertriebsmitarbeiter und Praktikanten gleichermaßen erreicht. Mehr Ressourcen führen zu mehr Innovation für den Geschäftsbereich Homogenisierung.
1991 wurde der PandaPLUS – einer der bekanntesten Homogenisatoren der Welt – eingeführt. Sein Alleinstellungsmerkmal ist die Fähigkeit, Tests mit kleinen Probenmengen durchzuführen, aber auch das Liefern von garantierten Qualitätsergebnissen in größerem industriellen Maßstab, für alle Arten von Anwendungen: von Milch bis hin zu Fruchtsäften, von biotechnologischen Produkten bis zu Lebensmitteln, einschließlich Produkten der chemischen Industrie.
In den 90er Jahren erfuhren die Homogenisierventile wesentliche technische Verbesserungen. Die pneumatische Betätigung wurde eingeführt und verschiedene Ventilkonstruktionen wurden entwickelt, um die Energienutzung in den Ventilen zu optimieren. Diese neuen Ventile erwiesen sich als 30 % effizienter als andere Homogenisierventile.
2010 wurde der erste Homogenisator auf einem Skid an ein Pharmaunternehmen verkauft, das einen Plug-and-Play-Homogenisator auf Rädern mit geringer Stellfläche und der Fähigkeit, einen Druck von 1.500 bar zu erreichen, suchte. Dieser Verkauf führte zur Einführung des Pharma Skid-Produktsortiments. Dieses Angebot an automatisierten digitalen Hochdrucklösungen wurde speziell für die Bedürfnisse des Biotech- und Pharmamarktes entwickelt.
Die Technologie wurde mit der Zeit immer besser, und 2018 leitete das NiSoX-Ventil einen kompletten Wandel in der Hochdruck-Homogenisierungstechnologie ein. Sein Design war beispiellos, da es die Zerkleinerung von Partikeln im Mikronisierungsprozess auf eine Art und Weise gewährleisten konnte, wie es andere Geräte nicht konnten. Außerdem war es energieeffizient.
Domenico Gambarelli, Senior Vice President BU Homogenizer at GEA
Die Produktionsstätte in Parma ist nicht nur ein Schauplatz moderner Maschinen, sondern auch ein Labor, das GEA Process Technology Center für Homogenisierung, in dem Kunden beraten werden und Produkte testen können, um ihren Homogenisierungsprozess zu optimieren. Zusammenarbeit und Synergien mit Kunden sind für die Entwicklung neuer Produkte unerlässlich.
Bei GEA gehen wir dieser Neugier nach und folgen neuen Markttrends wie New Food, Getränke und Milch auf Pflanzenbasis und Nanomaterialien. Es ist spannend zu sehen, was die nächsten 75 Jahre in dieser sich entwickelnden Branche bringen werden.
Vorteile