Interview mit Dr. Nadine Sterley, Chief Sustainability Officer

Interview with Dr. Nadine Sterley, Chief Sustainability Officer

Netto-Null-Emissionen bis 2040 ist ein sportliches Ziel. Wie will GEA das erreichen?

Daran arbeiten wir intensiv. Wir haben einen breit angelegten Klimaplan 2040 formuliert, der Hebel und Maßnahmen umfasst, mit denen wir unsere Treibhausgasemissionen auf Netto-Null bringen – und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette. 

Um unser Ziel zu erreichen, wollen wir bis 2040 insgesamt rund 175 Millionen Euro in die Dekarbonisierung unserer Standorte investieren. Wir steigen aus fossilen Brennstoffen aus, elektrifizieren unsere Fahrzeugflotte, bauen unsere eigene erneuerbare Energieproduktion aus und steigern die Energieeffizienz unserer Produktion und unserer Gebäude. 2023 haben wir eine interne CO2-Bepreisung eingeführt, um klimafreundliche Investitionen noch stärker zu fördern. 

Außerdem dekarbonisieren wir unsere Lieferkette und entwickeln innovative, ressourcenschonende Lösungen für unsere Kunden. In diese fundamentalen Transformationen binden wir alle Mitarbeitenden, Geschäftspartner und Kunden ein.

Damit wir auf dem Weg zu Netto-Null noch mehr Tempo entwickeln, haben wir Ende 2023 unsere mittelfristigen Klimaziele für 2030 deutlich angehoben und erstmals ein Kurzfristziel bis 2026 festgelegt: Die Emissionen aus eigenen Aktivitäten, also Scope 1 und 2, sollen bis 2026 um 60 Prozent und bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden. Im Scope 3 wollen wir nun eine Reduktion um 27,5 Prozent bis 2030 erreichen. Wir freuen uns, dass die angehobenen Mittelfristziele sowie unser Netto-Null-Ziel bereits von der Science Based Targets initiative (SBTi) validiert worden sind.

 

“GEA hat sich als attraktiver Arbeitgeber etabliert. Unser starker Purpose „Engineering for a better world“ und die klare Nachhaltigkeitsausrichtung des Unternehmens motivieren unsere Teams weltweit. Sie wissen, dass sie mit ihrer Arbeit, in jeder Funktion und Region, einen positiven Beitrag für unsere Kunden und für die Gesellschaft leisten.”

Dr. Nadine Sterley

Chief Sustainability Officer

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Bringen diese Themen auch die Nachhaltigkeit bei GEA voran?

Digitale Lösungen sind wichtige Treiber für mehr Nachhaltigkeit. Mit ihrer Hilfe verlängern wir die Lebensdauer von Anlagen, optimieren ihren Betrieb und gestalten ihn so ressourcenschonend wie möglich. Intelligente Technologien helfen unseren Kunden, ihre Emissionen sowie den Verbrauch von Energie, Wasser und Materialien erheblich zu reduzieren. Gerade Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen leisten dafür wertvolle Beiträge. 

Ein Beispiel: OptiPartner, unsere Softwarelösung für Sprühtrockner und Verdampfer, arbeitet wie ein digitaler Autopilot über dem bestehenden Steuerungssystem. Mithilfe fortschrittlicher Algorithmen reduzieren wir so Prozessschwankungen, steigern die Produktivität und sparen obendrein bis zu vierzehn Prozent Energie. Angesichts des hohen Energiebedarfs einer Sprühtrocknungsanlage ist das eine erhebliche Einsparung.

Ein weiteres Beispiel ist Intellicant. Dieses System stattet unsere Dekanterzentrifugen mit intelligenter Sensorik aus. Kontinuierlich werden Daten gesammelt und von einer KI ausgewertet. Auf diese Weise können wir die Leistung der Zentrifuge optimieren. Intellicant ist bei der Abscheidung von Feststoffen effizienter als eine manuelle Steuerung, senkt dadurch Entsorgungskosten und hilft, die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern. 
Neben der Optimierung bestehender Lösungen wird es uns die fortschreitende Digitalisierung perspektivisch auch ermöglichen, disruptive Lösungen – wie etwa Pay-per-Use-Modelle – anzubieten. Kurzum: Wir nutzen die Kraft der digitalen Transformation, um maximalen Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit zu erreichen.
 
Interview with Dr. Nadine Sterley, Chief Sustainability Officer

Gute Leute werden überall gesucht. Auch GEA will ein Top-Arbeitgeber sein. Wo steht das Unternehmen?

GEA hat sich als attraktiver Arbeitgeber etabliert. Unser starker Purpose „Engineering for a better world“ und die klare Nachhaltigkeitsausrichtung des Unternehmens motivieren unsere Teams weltweit. Sie wissen, dass sie mit ihrer Arbeit, in jeder Funktion und Region, einen positiven Beitrag für unsere Kunden und für die Gesellschaft leisten.

Engagierte Mitarbeitende sind entscheidend für GEAs langfristigen Erfolg. Daher tun wir viel für die Gewinnung von Talenten sowie für die Weiterbildung und die Karriereentwicklung der Mitarbeitenden. Wir intensivieren unsere Employer-Branding-Aktivitäten, um GEAs positives Image am Arbeitsmarkt weiter zu stärken. Wir fördern Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion und bieten kontinuierliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Wir pflegen einen regelmäßigen Dialog innerhalb unserer Teams und setzen die Ergebnisse unserer Mitarbeitendenbefragung konsequent in Folgemaßnahmen um. So sorgen wir für eine Kultur des offenen Feedbacks und der stetigen Verbesserung. Ein wichtiger Aspekt unseres Engagements ist auch, mehr Führungspositionen in unserem Technologieunternehmen mit Frauen zu besetzen. Bis 2026 werden wir den Anteil der Frauen in den drei oberen Führungsebenen auf 21 Prozent erhöhen. Das Ziel haben wir bereits 2023 erreicht.

Unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle Beschäftigten wertgeschätzt fühlen und bestmöglich entfalten können. Dass wir dabei erfolgreich sind, belegen auch externe Auszeichnungen: Anfang 2023 wurden wir vom Top Employers Institute als „Top Employer“ in Deutschland ausgezeichnet und haben die Validierungsprozesse erstmals auch für Belgien, Polen, Portugal und Spanien durchlaufen, so dass wir für 2024 sogar als „Top Employer Europe“ ausgezeichnet wurden.

 

"Um unser Ziel zu erreichen, wollen wir bis 2040 insgesamt rund 175 Millionen Euro in die Dekarbonisierung unserer Standorte investieren. Wir steigen aus fossilen Brennstoffen aus, elektrifizieren unsere Fahrzeugflotte, bauen unsere eigene erneuerbare Energieproduktion aus und steigern die Energieeffizienz unserer Produktion und unserer Gebäude.“

Dr. Nadine Sterley

Chief Sustainability Officer

Add better

Mein Nachhaltigkeitshighlight 2023

Add Better

Das ist für mich ganz klar das Label „Add Better“! Es bietet unseren Kunden echten Mehrwert, denn es zeigt ihnen auf einen Blick, welche Lösungen von GEA deutlich ressourcenschonender und umweltfreundlicher als ihre Vorläufer sind. Dabei geht es nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um weniger Emissionen, Wasser- und Rohstoffverbrauch. All das ist mit technischen Daten hinterlegt und wurde nach einer bewährten ISO-Berechnungsmethode ermittelt und vom TÜV Rheinland validiert. Inzwischen sind 20 GEA Lösungen Teil unserer stetig wachsenden „Add Better“-Familie. Das Label sorgt für maximale Transparenz und erleichtert unseren Kunden die Entscheidung, wenn es um die Anschaffung von Maschinen, die Einführung neuer Verfahren oder sogar um die Projektierung ganzer Anlagen geht. Auch unterstützen wir unsere Kunden mit maßgeschneiderten Beratungsdienstleistungen dabei, das Potenzial nachhaltiger GEA Produktionslösungen voll auszuschöpfen und so ihre Nachhaltigkeitsziele effizient zu erreichen. Diese Angebote entwickeln wir weiter und bieten sie ab 2024 unter „Add Better Consulting“ an.

Sustainability report

Bericht

Nachhaltigkeitsbericht 2023

Mit dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht informiert GEA seine Investoren, Kunden, Beschäftigten sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und alle Interessierten über die Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie hinsichtlich Ökologie und sozialer Verantwortung. Der Report dient zugleich als Fortschrittsbericht für den UN Global Compact.
Erhalten Sie Nachrichten von GEA

Informieren Sie sich über GEA Innovationen und Erfolgsgeschichten, indem Sie die News von GEA abonnieren.

Haben Sie Fragen?

Wir helfen Ihnen gern weiter! Mit nur wenigen Angaben können wir Ihre Anfrage beantworten.

© GEA Group Aktiengesellschaft 2024

Cookie settings