Hard Seltzer – Getränk mit Zeitgeist-Charakter
06 Jul 2020
In einer sich wandelnden Alkoholindustrie hat ein Produkt den Markt im Sturm erobert: Hard Seltzer sorgen für leere Regale und bescheren den Herstellern Rekordzuwachsraten – vor allem in Nordamerika. Dank Clean Labeling, der Vermarktung als natürliches Produkt und eines erfrischenden Geschmacks erfreuen sie sich einer überdurchschnittlich guten Resonanz in einem sehr stark fragmentierten Produktsegment. GEA unterstützt führende Hersteller beim Brauprozess und der Sicherung der Qualität, die Verbraucher von einem Hard Seltzer erwarten.
Die Liste der für die Produktion benötigten Inhaltsstoffe ist kurz: kohlensäurehaltiges Wasser (Sodawasser) und Alkohol, der in der Regel aus fermentiertem Zucker und anderen Kohlenhydraten gewonnen wird. Die Bandbreite der verwendeten Zucker ist groß und reicht von Malzkorn bis zu Flüssigtraubenzucker oder einer Kombination verschiedener Zuckersorten. Letzter Bestandteil sind die Fruchtaromen – und damit wäre die Liste auch schon komplett.
Aromatisierte Malzgetränke und aromatisierte alkoholische Getränke – auch bekannt als Alcopops – waren in der Vergangenheit oft nur mäßig erfolgreich. Das dürfte jetzt anders werden: Obwohl es sich um kein neues Produkt handelt, sorgt Hard Seltzer seit dem vergangenen Sommer speziell auf dem nordamerikanischen Markt für einen unfassbaren Boom. Dominierten anfangs nur einige wenige Marken, so drängen inzwischen immer mehr Hersteller auf den Markt. Die Nachfrage kommt hier aus praktisch allen Bevölkerungsgruppen. Speziell der US-Markt legt nahe, dass sich aus diesem sehr aktiven Trend durchaus ein Dauerläufer entwickeln könnte. Und das wohl auch auf anderen Märkten, an denen das Getränkeangebot durch die Nachfrage nach kohlensäurehaltigem Wasser, Fertiggetränken und gesunde Alternativen geprägt ist.
Gründe für die Popularität
Der Wunsch des Verbrauchers nach alkoholischen Innovationen ist kein ganz neues Phänomen. Loyales Festhalten an einem bestimmten alkoholischen Getränk wie z. B. Bier gibt es bei jüngeren Konsumenten kaum noch. Die Beliebtheit der Hard Seltzer rührt laut Euromonitor International daher, dass sie Elemente kombinieren, die ein breites Verbraucherspektrum ansprechen. Zum Beispiel:
- Clean Labeling/sehr wenige Inhaltsstoffe
- Nicht mehr als ca. 100 Kalorien und kein oder nur geringer Zuckerzusatz
- Nur 1-2 Gramm Kohlenhydrate
- Häufig glutenfrei
- Enthalten weniger Alkohol (ca. 4-6 % Alkoholgehalt) als Spirituosen
- Erhältlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen
Der Umsatz mit Hard Seltzer belief sich 2018 auf 550 Millionen US-Dollar und dürfte auf Sicht dreistellig wachsen. Das Interesse an alkoholarmen bzw. alkoholfreien Getränken ist ein wichtiger Faktor in einer Zeit, in der mehr und mehr Konsumenten auf bewussten Alkoholgenuss setzen. Auch in gesellschaftlicher Hinsicht treffen Hard Seltzer offenbar mitten ins Schwarze: einerseits preiswert genug für den Einkauf in größeren Gebinden, andererseits trendig genug, um auch bei gesellschaftlichen Anlässen angeboten zu werden.
Einfach, aber keinesfalls simpel
Für Brauereien sind Hard Seltzer eine Chance, ihre Fangemeinden langfristig zu vergrößern. Und da es sich nicht um destillierten, sondern fermentierten Alkohol handelt, beschränken sich ihre Absatzoptionen keineswegs nur auf Spirituosengeschäfte. Das bedeutet auch, dass Hard Seltzer vielerorts niedriger besteuert werden. Darüber hinaus können sie kostengünstiger produziert werden als Bier – ein weiterer Vorteil für die Hersteller.
Allerdings hält die Produktion der Hard Seltzer so manche Herausforderung bereit, ungeachtet der geringen Zahl an Inhaltsstoffen. Das beginnt schon bei der Herstellung der Basis, die frei von Geschmacksfehlern sein muss, damit das Aroma des fertigen Produkts nicht beeinträchtigt wird. „Die Steuerung der Gärung und das Hefemanagement sind schwierig. Und die Inhaltsstoffe von Selterswasser liefern keine Nährstoffe für die Hefe. Die korrekte Durchführung dieser Prozessschritte ist unabdingbar für die Herstellung der Hard Seltzer in einer Qualität, die anhaltendes Interesse der Konsumenten sichert. Das gilt besonders für die Herstellung einer reinen Seltersbasis. Der Alkohol muss sehr rein sein“, erläutert Cedric Malletroit, Projektleiter, Liquid & Powder Technologies bei GEA.
Die korrekte Durchführung der Prozessschritte ist unabdingbar für die Herstellung der Hard Seltzer in einer Qualität, die anhaltendes Interesse der Konsumenten sichert. Das gilt besonders für die Herstellung einer reinen Seltersbasis.“- Cedric Malletroit, Projektleiter, Liquid & Powder Technologies, GEA
- Cedric Malletroit, Projektleiter, Liquid & Powder Technologies, GEA
Der GEA Beitrag zur Herstellung hochwertiger Hard Seltzer
Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung bei Brauereianlagen, auch für Hard Seltzer, unterstützt GEA seine Kunden mit schlüsselfertigen Lösungen für den gesamten Brauprozess (einschließlich Greenfield-Brauereien) – von der Planung bis zur Inbetriebnahme oder der Bereitstellung einzelner Maschinen. Unsere Lösungen umfassen Materialhandling, Würzekochung, Pasteurisierung, Hefemanagement, Fermentation, Separation, Membranfiltration, Mischen und Abfüllen. Für ein hohes Maß an Effizienz und Konsistenz sorgt ein kundenspezifisches System für die automatisierte Prozesssteuerung.
Bei einer geplanten Produktionserweiterung oder großen Investition haben Kunden die Möglichkeit, die Prozesse, Anlagen oder Rezepturen vorab in einem unserer Testzentren auf Herz und Nieren zu prüfen. Erfahrene GEA Techniker begleiten den gesamten Prozess, unterstützen die Hersteller bei der Sicherung der erforderlichen Qualität und helfen dabei, das Produkt zeitnah auf den Markt zu bringen.
GEA genießt hohes Ansehen unter seinen Hard-Seltzer-Kunden. Die Produzenten schätzen unsere Expertise beim Brauen, wenn die glutenfreie Bierbasis hergestellt wird; bei der Membranfiltration, wenn Farbe und Geschmack eliminiert werden; und beim Mischen, wenn die gewünschten Aromastoffe hinzugefügt werden und die Karbonisierung erfolgt.
Die effizienten GEA Membranfiltrationsanlagen haben ein kompaktes, hygienisches Design und nutzen wirtschaftliche und zugelassene Polymermembranen zur Herstellung einer kristallklaren Basis für aromatisierte alkoholische Getränke. Unsere CIP-fähigen Lösungen ermöglichen einen hochautomatisierten Betrieb; eine Nachrüstung in bestehende Anlagen ist ebenfalls möglich. Nach Herstellung der perfekten Basis geben schmackhafte, natürliche Aromen dem Endprodukt seinen unverwechselbaren Charakter. Mithilfe der Mischtechnologie von GEA können diverse Inhaltsstoffe präzise und hygienisch unbedenklich hinzugefügt werden, um den typischen, prickelnd frischen Seltersgeschmack zu erzielen. „Die GEA DICON Gemischregelanlagen fügen die Aromastoffe durch präzises und zuverlässiges Inline-Mischen hinzu, so dass das Endprodukt das gewünschte Geschmacks- und Aromaprofil erhält. Durch die gleichmäßige Zugabe am Ende des Prozesses werden die Aromastoffe konserviert und erst dann freigesetzt, wenn der Verbraucher die Dose öffnet“, so Malletroit.
GEA Flüssigkeitsstrahl-Mischer ermöglichen die vollständige Fermentierung und Zuckerumwandlung in einer Weise, wie es sonst nicht möglich ist. Die Gesamtleistung – und damit auch Ertrag und Gewinn – lassen sich durch Integration einer GEA Zentrifuge sogar noch steigern. Durch die Zusammenführung dieser wichtigen Technologien in einem Gesamtkonzept bietet GEA seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungspakete für deren jeweilige Produktionsziele.
Die Membranfiltration von GEA sorgt für eine besonders klare, reine Seltersbasis – eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Hard Seltzer in Topqualität.
Unsere Gemischregelanlagen fügen die Aromastoffe durch präzises und zuverlässiges Inline-Mischen hinzu, so dass das Endprodukt das gewünschte Geschmacks- und Aromaprofil erhält. Durch die gleichmäßige Zugabe am Ende des Prozesses werden die Aromastoffe konserviert und erst dann freigesetzt, wenn der Verbraucher die Dose öffnet.“ - Cedric Malletroit, Projektleiter, Liquid & Powder Technologies, GEA
- Cedric Malletroit, Projektleiter, Liquid & Powder Technologies, GEA
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